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UIB-Studierende protestieren gegen Fast‑10‑Euro‑Mensa – "Zu viel für ein einfaches Menü"

UIB-Studierende protestieren gegen Fast‑10‑Euro‑Mensa – "Zu viel für ein einfaches Menü"

15.09.2025
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An der UIB formiert sich Widerstand gegen die gestiegenen Preise in der Mensa: Fast 10 Euro für ein Mittagsmenü empfinden viele Studierende als untragbar. Eine Petition und Proteste laufen.

Unmut auf dem Campus: Warum sich Studierende in Palma laut bemerkbar machen

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Am Montagmittag, kurz nach 12:30 Uhr, sammelten sich Dutzende Studierende vor der Mensa der Universitat de les Illes Balears (UIB). Es war keine große Demonstration mit Bühne, eher ein lauter, konkreter Protest: Schilder, improvisierte Sprechchöre und Thermoskannen standen zwischen verschmierten Fahrradständern und den olivenbäumen vor dem Mensagebäude. Der Anlass ist simpel und für viele ärgerlich: Ein Mittagsmenü kostet inzwischen knapp 10 Euro.

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Was genau stört?

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Viele junge Menschen auf der Insel haben kleine Budgets. Wer neben Vorlesungen jobbt, Miete zahlt oder pendelt, rechnet knallhart. Bei 9,80 oder 9,90 Euro pro Menü bleibt am Monatsende oft weniger übrig als geplant. Einige Studentinnen zählten schon die Wochen: \"Wenn du fünf Tage die Woche für die Mensa bleibst, bist du bei fast 200 Euro im Monat\", sagt eine Studentin, die lieber anonym bleiben möchte. Andere bringen inzwischen Brote oder Reste von zuhause mit – nicht aus Prinzip, sondern weil es nötig ist.

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Vergleich mit anderen Unis und Forderungen

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Die Studierendenvertretung verweist auf Modelle in anderen Städten: In Granada gibt es staatlich geförderte Menüs für rund 3,50 Euro. Das sei kein Luxus, sondern eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, heißt es. Vor Ort fordern die Studierenden daher ein ähnliches, subventioniertes Modell oder zumindest eine Preisüberprüfung. Es kursiert eine Online-Petition mit mehreren hundert Unterschriften, und an der Mensa hängen Zettel mit Vorschlägen: rabattierte Mensa-Karten, Tage mit günstigeren Menüs, oder ein gestaffeltes System nach Einkommen.

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Die Uni-Verwaltung hat bisher eingeräumt, dass Kosten gestiegen sind – Energie, Personal, Lieferketten. Aber konkrete Maßnahmen wurden bis Redaktionsschluss nicht angekündigt. Einige Lehrende zeigten Verständnis: \"Ich kenne Studenten, die sich überlegen, ob sie statt zu lernen mehr zu arbeiten anfangen müssen\", sagt eine Dozentin aus dem Fachbereich Geisteswissenschaften.

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Wie reagieren die Betroffenen?

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Der Ton bei der Aktion war entschlossen, aber nicht hysterisch. Zwischen Sprechchören hörte man Gespräche über Monatsbudgets, WG‑Küchen und den nervigen Klang der Mensa‑Kassenschlange um 13 Uhr. Eine Gruppe studentischer Aktivistinnen plant nun regelmäßige Treffen, um Forderungen zu bündeln und konkrete Alternativen zu entwickeln. \"Es geht nicht nur ums Essen\", sagt ein Vertreter: \"Es geht um den Alltag, den wir hier aufbauen wollen.\"

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Was bleibt: Die Diskussion läuft. Ob die UIB auf Druck der Studierenden reagiert und Schritte hin zu günstigeren Mittagsoptionen unternimmt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Bis dahin heißt es für viele: Thermoskanne, Tupperdose und ein bisschen Wut im Bauch – und hoffen, dass es bald eine faire Lösung gibt.