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Ungeklärter Fund vor Cala d’Or: Der grausame Tod einer jungen Urlauberin 1988

Ungeklärter Fund vor Cala d’Or: Der grausame Tod einer jungen Urlauberin 1988

02.10.2025
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Im Sommer 1988 wurde vor Cala d’Or die zerstückelte Leiche einer 26-jährigen Deutschen geborgen. Fast vier Jahrzehnte später bleiben viele Fragen offen – und die Insel erinnert sich an eine Zeit, die sie nicht loslässt.

Ein Fund, der bis heute nachhallt

Es war ein heißer Julimorgen 1988, als Fischer und Badegäste vor Cala d’Or etwas entdeckten, das niemand in einer Urlaubsbucht erwartet: den Körper einer jungen Frau, schwer verstümmelt. Die Bilder, die später in den Archiven landeten, zeigen die brutale Realität. Viele hier auf der Insel reden noch immer leise darüber, manchmal beim Kaffee, manchmal an der Bar, wenn das Thema auf dunkle Kapitel der Vergangenheit kommt.

Was damals bekannt wurde

Die Frau war 26 Jahre alt und wurde als Deutsche identifiziert. Ein auffälliges Muttermal am Rücken und ein Ohrring halfen bei der Zuordnung. Ermittler der Guardia Civil notierten ungewöhnliche Verletzungen: Beide Arme fehlten, der Kopf war so stark verletzt, dass er fast vom Rumpf getrennt schien. Noch dazu berichtete ein Zeuge, er habe an jenem Tag ein Boot beobachtet, das sich ungewöhnlich nah an eine Badende herangepirscht habe.

Nur wenige Wochen zuvor waren an ganz anderen Stellen der Insel zwei weitere Frauen tot aus dem Meer geborgen worden: eine enthauptet bei Pollença, eine andere in Peguera. Ob Zufall oder Zusammenhang – das blieb offen. In den Akten steht, dass die Verletzungen mit einer Schiffsschraube vereinbar gewesen sein könnten. Deshalb wurde der Fall offiziell als Unfall durch ein Boot gewertet.

Widerstimmige Fragen

Viele Menschen vor Ort waren skeptisch. Wie sollte ein so grausamer Zustand des Körpers allein durch einen Zusammenstoß mit einer Schraube entstehen? Warum wurde kein entsprechendes Wasserfahrzeug gefunden, obwohl Zeugen ein Boot sahen? Und passt diese Erklärung zu den Fällen in Pollença und Peguera? Die Ermittlungen hinterließen Lücken, und Akten blieben aktenkundig – ohne endgültige Antwort.

Polizei und Guardia Civil verstärkten damals die Patrouillen an der Küste. An normalen Sommertagen war das Meer voll mit Segelbooten und Ausflugsdampfern; an jenem Sommer allerdings spürten viele Bewohner eine besondere Anspannung. Manche erzählten, sie hätten nachts nicht mehr so unbeschwert am Hafen gesessen.

Warum der Fall heute noch wichtig ist

Es geht nicht nur um ein ungelöstes Verbrechen. Es geht um die Erinnerung an Opfer, um Fragen der Aufklärung und um das Vertrauen in Ermittlungen. Fast vier Jahrzehnte später zeigen solche Fälle, wie wichtig gründliche Spurensicherung und konsequente Nachforschungen sind. Hinweise aus der Bevölkerung können heute vielleicht mehr bewegen als damals – DNA-Methoden und moderne Forensik haben sich weiterentwickelt.

Die Insel hat sich gewandelt: Tourismus, Hafenbetrieb und Sicherungsmaßnahmen sind heute anders organisiert. Dennoch bleibt die stille Bitte vieler Anwohner: Wer etwas weiß, soll reden. Auch kleine Erinnerungen, ein Name, eine Beobachtung aus den Sommern vor 1990 könnten neue Wege in die Aufklärung eröffnen.

Fakten kurz: Funddatum: Juli 1988. Fundort: rund eine Meile vor Cala d’Or. Opfer: 26-jährige deutsche Urlauberin. Offizielle Einschätzung damals: Unfall durch Schiffsschraube. Status heute: ungeklärt, Akten offen.

Wenn Sie Hinweise haben oder alte Fotos sehen, die mit dem Fall zu tun haben könnten, melden Sie sich bei der Guardia Civil. Manche Fragen lassen sich erst mit Zeit und Mut beantworten. Die Insel vergisst nicht, aber sie hofft auf Klarheit.