Wer genug hat von Touristencrowds und fadem Pausenbrot-Pizza, findet in Palma noch kleine Lokale, in die hauptsächlich Nachbarn und Schichtarbeiter strömen. Praktisch, pragmatisch, sehr lecker.
Wo die Einheimischen essen: Palma abseits der Touristenpfade
Wer durch Palmas Altstadt schlendert, sieht vor allem zwei Dinge: Souvenirläden und Restaurants mit Speisekarten in fünf Sprachen. Aber ein paar Straßen weiter, hinter verstaubten Rollläden und unscheinbaren Schildern, verbergen sich Lokale, in denen die Beschreibungen auf der Karte noch ehrlich sind.
Ein Bissen wie bei Muttern
In einer kleinen Pizzeria in der C. Marqués de la Fontsanta macht ein hauchdünner Teig die Runde. Die vier-Käse-Variante kostet dort kaum mehr als einen Kaffee anderswo. Die Kellnerin, die dort schon zwanzig Jahre arbeitet, weiß, wer regelmäßig kommt. Kein Schnickschnack. Kein Instagram-Tableau. Dafür ein knuspriger Rand und ein Gefühl, als würde man am Küchentisch einer älteren Tante sitzen. Am Wochenende sammeln sich die Leute gern gegen 13:30 Uhr – Schlange inklusive.
Toast mit Namen und Seele
Weiter draußen, Richtung Alfons-Magnànim, liegt eine kleine Cafeteria, in der Miki und Andra hinterm Tresen stehen. Ein Bocadillo mit Burgos-Käse, Tomate und Avocado kostet hier kaum mehr als fünf Euro. Man nimmt ihn mit zur Arbeit oder sitzt an der Theke und liest die lokale Zeitung, während ein Lieferjunge wieder auf dem Roller verschwindet. Wer das findet, hat Palma kurzzeitig für sich allein.
Mehr als nur günstige Teller
Ein paar Ecken weiter lockt ein rustikales Lokal an der Carretera de Valldemossa. Dort gibt es einfache Fisch- und Fleischgerichte für rund zwölf Euro und klassische Tapas, die man teilen kann. Der Wirt arbeitet mit einer Art nonchalantem Tempo zwischen den Tischen; er grüßt, fragt kurz nach dem Wohlbefinden und ist wieder weg. Keine Sterne, aber ehrliche Portionen.
Und ja: Es gibt auch Hot-Dogs mit Liebe, einen kleinen chinesischen Laden mit überraschenden Salaten unweit der Plaza de las Columnas und eine Bar in der Calle 31 de Diciembre, die ein Drei-Gänge-Menü zum Freundschaftspreis anbietet. Wer hier einkehrt, zahlt fair und bekömmt etwas, das man zu Hause gerne nacherzählt.
Warum das wichtig ist
Palma braucht diese Orte. Sie halten die Nachbarschaft lebendig, bieten bezahlbare Mahlzeiten und sind Treffpunkte für Leute, die hier wohnen und arbeiten. Manchmal ist das Ambiente ein bisschen staubig. Manchmal schreien Kinder. Und genau das macht den Charme aus.
Tipp: Wer solche Lokale entdecken will, verlässt die Hauptstraßen, schaut in Wohnviertel und folgt den Einheimischen, die mittags in kleinen Gruppen auftauchen. Kein Hochglanz, aber dafür echt. Und das ist auf einer Insel, die von Urlaubern lebt, ein kleines Glück.
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