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Virtual-Reality-Brillen sollen Krebspatienten in Inca die Chemotherapie erleichtern

Virtual-Reality-Brillen sollen Krebspatienten in Inca die Chemotherapie erleichtern

30.09.2025
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Im Krankenhaus von Inca testen Ärztinnen und Pflegepersonal VR-Brillen, die kurze Entspannungsvideos zeigen. Erste Nutzer berichten von weniger Angst und kürzerem Zeitempfinden.

Ein kleiner Raum, große Wirkung

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Vor dem Behandlungsraum des Krankenhauses in Inca riecht es nach frisch gebrühtem Kaffee, draußen hupt ab und zu ein Taxifahrer. Hier werden seit Kurzem Virtual-Reality-Brillen bei Chemotherapien eingesetzt. Keine futuristische Show, sondern eine praktische Hilfe: Patienten setzen die Brille für 30 Minuten auf und sehen geführte Entspannungssequenzen – Strände, Walgesänge, Waldspaziergänge oder eine sanfte Atemanleitung.

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Wie läuft die neue Therapieergänzung ab?

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Bei der Anmeldung fragt die Schwester kurz, ob Schwindel oder starke Übelkeit bekannt sind. Dann wird die Brille angepasst, Kopfhörer drauf, und los geht’s. Die Sitzungen dauern meist exakt 30 Minuten, parallel zu den Infusionen. Toni, einer der Pfleger, sagt: „Man merkt sofort, wie die Anspannung nachlässt. Manche Patientinnen lächeln plötzlich, obwohl sie vorher sehr still waren.“

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Erste Ergebnisse und ehrliche Worte

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Die anfänglichen Beobachtungen sind positiv: Viele berichten von weniger Angst vor der Behandlung, einige sagen, die Zeit sei schneller vergangen. Ärztin Clara Gómez, die das Projekt begleitet, betont, dass es sich um unterstützende Maßnahmen handelt – kein Ersatz für Schmerzmittel oder psychologische Betreuung: „Es hilft, Stress zu reduzieren und die Behandlung angenehmer zu machen.“

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Nicht alle können die Brille benutzen: Bei einigen Patienten tritt leichte Übelkeit oder Schwindel auf. Dann wird die Sitzung sofort abgebrochen. Das Team in Inca dokumentiert solche Fälle genau, um den Einsatz besser anzupassen.

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Wer steckt dahinter und wie geht es weiter?

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Die Geräte wurden mit Unterstützung einer kleinen lokalen Stiftung angeschafft, Schulungen für das Pflegepersonal fanden letzte Woche statt. Geplant ist eine Ausweitung: Wenn die Zahlen stabil bleiben, sollen weitere Abteilungen und kleinere Krankenhäuser auf der Insel folgen. Zudem sind längere Studien geplant, um die Effekte wissenschaftlich zu belegen.

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Einfacher Trost in schwierigen Stunden

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Am Ende bleibt ein einfache Beobachtung: In einem kahlen Behandlungszimmer kann ein 30-minütiger Traum von Meer oder Wald ein bisschen Normalität zurückbringen. Eine Patientin, die anonym bleiben möchte, sagt: „Ich habe das Gefühl, die Nadeln sind nicht mehr das Zentrum meines Tages.“ Kleine Dinge, großer Unterschied — und in Inca versuchen sie genau das: Patienten spürbar zu entlasten.

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Wichtig: VR ist Ergänzung, kein Allheilmittel. Wer Fragen hat, kann sich an die Patientenaufnahme des Hospital d'Inca wenden oder bei der nächsten Behandlung nachfragen.