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Wasser, Wolken und Spachtelspuren: Neue Ausstellung in der Galería Minkner

Wasser, Wolken und Spachtelspuren: Neue Ausstellung in der Galería Minkner

04.09.2025
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In Santa Ponsa eröffnet eine kleine, feine Schau: Ulrike Schmelter zeigt abstrakte Werke über Wasser und Wolken – Schicht für Schicht mit dem Spachtel modelliert.

Schicht für Schicht: Kein Foto, sondern Gefühl

Am Freitagabend lohnt sich ein Abstecher nach Santa Ponsa. In der Galería de Arte Minkner, Avda. Rey Jaime I, 109, hängt ab dem 5. September eine neue Serie von Arbeiten, die man nicht so schnell wieder vergisst. Die Künstlerin Ulrike Schmelter konzentriert sich auf zwei schlichte, aber komplizierte Themen: Wasser und Wolken. Kein fotorealistischer Schnappschuss, sondern atmosphärische Zustände.

Wie das Gemachte entsteht

Was auffällt: Hier malt kein feiner Pinsel, hier arbeitet ein Spachtel. Flüssige Farbschichten werden aufgetragen, verteilt und wieder von der Künstlerin geformt. Die wiederholten Lagen schaffen eine Tiefe, die man fast fühlen kann, wenn man dicht herangeht. Die Oberfläche bleibt lebendig, offen, mit sichtbaren Spuren der Bewegung — das Gefühl von Nässe, Luft, Verdichtung.

Schmelter hat Mathematik und Malerei vielleicht im Kopf vereint — jedenfalls sieht man Kalkül und Mut zugleich. Sie lebt zwischen Berlin und Denia und zeigt ihre Arbeiten seit Jahren auf beiden Seiten des Mittelmeers. Wer also eine Mischung aus nordischem Ernst und mediterraner Farbigkeit mag, wird neugierig bleiben.

Vernissage und Laufzeit

Die Vernissage findet am Freitag, 5. September, statt. Empfangen werden die Gäste zwischen 17:00 und 20:00 Uhr. Danach bleibt die Ausstellung noch bis zum 16. Oktober zu sehen. Die Minkner-Galerie ist ein überschaubarer Raum — ideal für solche Werke, die ihre Wirkung in Ruhe entfalten. Keine Massen, keine langen Schlangen; einfach eintreten, schauen, vielleicht kurz mit der Besitzerin plaudern, die immer ein gutes Auge für die Hängung hat.

Ich war kurz vor Öffnung in der Straße: Ein paar Einheimische schoben ihre Hunde vorbei, aus einem Café roch es nach starkem Kaffee, und die Nachmittagssonne setzte den Gehweg in warmes Licht. Solche kleinen Alltagsszenen passen gut zu den Bildern, weil sie ja auch vom Moment handeln — von Stimmung, nicht von Detail.

Warum hingehen?

Weil die Arbeiten anders sind als das, was man sonst oft sieht: keine reine Landschaftsmalerei, kein klassisches Wolkenbild. Stattdessen eine Reduktion auf Material und Prozess. Wer mit offenen Augen kommt, entdeckt in den Schichten Spuren von Wind, Tropfen und Zeit. Und wer einfach einen ruhigen Abend verbringen möchte, bekommt etwas zu sehen, das nachklingt.

Praktische Info zum Schluss: Minkner öffnet zur Vernissage um 17 Uhr — ich empfehle, ein bisschen früher zu kommen, einen letzten Kaffee an der Ecke zu trinken und dann mit frischem Blick reinzugehen.