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Wendler am Ballermann: Buh-Rufe, Fangesänge und ein kurzes Comeback im Megapark

Wendler am Ballermann: Buh-Rufe, Fangesänge und ein kurzes Comeback im Megapark

12.09.2025
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Nach einer langen Pause kehrte Michael Wendler zum Megapark zurück. Zwischen Pfiffen und Jubel blieb sein Auftritt kurz — aber bemerkbar. Ein Augenzeugenbericht.

Rückkehr nach Pause: Ein Abend mit gemischten Gefühlen

Gestern Abend gegen 22:15 Uhr füllte sich die Plaza vor dem Megapark schneller, als ich erwartet hatte. Rund 4.000 Menschen, sagen Veranstalter und Anwohner, waren vor Ort. Einige trugen leuchtende Schlager-T-Shirts, andere schauten skeptisch. Und mittendrin: Michael Wendler, zurück auf der Ballermann-Bühne nach mehreren Jahren Abstinenz.

Laute Reaktionen — Buh oder Singsang?

Der Mix aus Buh-Rufen und Fangesängen war das prägende Geräusch des Abends. Immer wieder hörte man: ein Pfiff hier, ein „Wendler!“-Chor dort. Die Stimmung wechselte im Sekundentakt. Manches Mal wirkte es fast wie ein Tanz zwischen Ablehnung und Nostalgie. Ich stand neben einem Paar aus Bochum, sie klatschten, er schüttelte den Kopf. Solche Abende sind selten eindeutig.

Das Set dauerte knapp 40 Minuten. Klassiker wie „Sie liebt den DJ“ tauchten auf, dazu ein paar Ansagen, die an früher erinnerten. Musikalisch war alles im gewohnt tanzbaren Schlagerbereich — keine Experimente, kein Rückzug. Wendler selbst wirkte angespannt, aber nicht verloren. Nach dem Auftritt schrieb er auf seiner Social-Media-Seite ein knappes Dankeschön an den Megapark.

Ein Schatten der Vergangenheit

Natürlich blieb sein umstrittener Ruf Thema. Viele Gäste erinnerten an seine Aussagen aus der Pandemie-Zeit, die ihm damals harsche Kritik eingebracht hatten. Für einige im Publikum war das Grund zur Empörung. Andere sagten: „Musik trennen von Person, das geht nicht immer, aber heute schon.“ Solche Gespräche hörte man an der Bar, am Zapfhahn und auf dem Rückweg zur Bushaltestelle.

Die Sicherheit vor Ort war präsent, aber entspannt — wie man das hier erwartet: eine Handvoll Ordner in gelben Westen, zwei Streifenwagen in Sichtweite. Kein großer Zwischenfall, keine Rangelei. Das Publikum trennte sich später in Grüppchen, viele zogen noch weiter in die umliegenden Lokale, andere gingen direkt zum Hotel.

Ein kurzer Blick nach vorn

Wendler hat offenbar noch Termine, die nächste Station sei Reutlingen. Ob das Comeback dauerhaft trägt, wird die Zeit zeigen. Auf Mallorca jedenfalls sorgte der Abend dafür, dass man wieder über ihn spricht — laut, widersprüchlich und mit typisch mallorquinischem Nachtlärm im Hintergrund. Ich für meinen Teil war froh, dabei gewesen zu sein. Nicht weil ich jede Aktion gutheiße, sondern weil solche Abende erzählen, was die Insel gerade beschäftigt: Vergangenes, Laune und ein bisschen Eigensinn.

Info: Veranstaltung am Megapark, Palma de Mallorca — geschätzte Besucherzahl 4.000, Auftrittsdauer ca. 40 Minuten.