Proteste gegen neuen Weihnachtsmarkt in Palma: Anwohner fordern Transparenz

Anwohner protestieren erneut gegen großen Weihnachtsmarkt in Palma

👁 2197✍️ Autor: Ana Sánchez🎨 Karikatur: Esteban Nic

Im Sa Feixina Park sorgen Aufbauarbeiten für Ärger: Anwohner beklagen mangelnde Transparenz, mögliche Sicherheitsmängel und Behinderungen im Viertel Santa Catalina.

Streit um Weihnachtsmarkt: Bewohner fühlen sich übergangen

Am frühen Morgen, wenn die Baristas in Santa Catalina gerade die ersten Cafés aufmachen und die Gassen noch nach nassem Herbstduft riechen, sind die Arbeiten am neuen Weihnachtsmarkt im Sa Feixina Park schon wieder Thema Nummer eins. Was als große Attraktion angekündigt wurde, läuft bei den Anwohnern zunehmend heiß.

Die Installation mit Eislaufbahn, Rodelstrecke und rund sechzig Ständen, die von Ende November bis Anfang Januar geplant ist, wird von vielen Nachbarn nicht als Fest verstanden, sondern als Fremdbesetzung eines beliebten Stadtparks. "Wir haben nicht gegen Weihnachtsstimmung, aber gegen das wie und wann", sagt eine Anwohnerin aus der Carrer de Sant Magí, die sich seit Tagen mit anderen Nachbarn organisiert.

Transparenz verlangt, Gutachten gefordert

Der wichtigste Vorwurf: Die Stadt habe nicht ausreichend Informationen herausgegeben. Die Nachbarschaftsvereinigung fordert Einsicht in Genehmigungen, technische Gutachten und Verträge, die den monatelangen Gebrauch öffentlicher Flächen rechtfertigen sollen. Bislang bleiben viele Unterlagen aus ihrer Sicht unklar oder gar verschlossen.

Das sorgt für Misstrauen — und für praktische Probleme: Eine provisorische Rutschbahn versperrt laut Anwohnern eine Treppe, eine Holzinstallation stand zeitweise so, dass Wurzeln eines alten Baums beschädigt wurden. Wer abends von der Plaça de Sa Llotja kommt und die kleine Straße hinaufgeht, merkt schnell: Parkplätze sind knapp, Lieferzonen fehlen, und das alles mitten in einem Viertel, das ohnehin wenig Platz für spontane Veranstaltungen hat.

Sicherheitsfragen und Fairness

Weitere Sorgen betreffen die Sicherheit. So beunruhigt die aufgestellte Eisfläche über einem stillgelegten Brunnen manche: Trägt das Reservoir die zusätzliche Last? Gibt es unabhängige Prüfungen? Auch der Abstand zum Radweg soll nach Angaben der Anwohner nicht den gewohnten Mindestwerten entsprechen — ein Punkt, der bei kleineren, lokalen Ständen sonst strikt kontrolliert werde.

Politische Stimmen fordern ein gerechteres Verfahren. Vertreter lokaler Parteien betonen, dass öffentliche Interessen, örtliche Gewerbetreibende und Anwohner gleichermaßen berücksichtigt werden müssen. Es geht also nicht nur um Lärm: Es geht um Rechtssicherheit, um fairen Wettbewerb und um die Art, wie Entscheidungen getroffen werden.

Wer am kommenden Wochenende durch Santa Catalina spazieren will, dem fällt sicher auf: Lichterketten hängen, Händler bauen auf und die Debatte läuft weiter. Ob die Stadt bald mehr Transparenz liefert oder ob die Auseinandersetzung den Markt prägen wird, bleibt offen. Fest steht: In Palmas Advent ist nicht alles glatt — und das sorgt für hitzige Gespräche bei Tapas und Kaffee genauso wie in den städtischen Gängen der Verwaltung.

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