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Balearen melden die geringste Fehlquote am Arbeitsplatz in Spanien

Balearen melden die geringste Fehlquote am Arbeitsplatz in Spanien

11.08.2025
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Im ersten Quartal lag die Fehlzeitenrate auf den Balearen bei nur 5,6 Prozent – deutlich unter dem spanischen Durchschnitt. Was steckt dahinter?

Weniger Fehlzeiten auf den Balearen – ein überraschendes Plus für Arbeitgeber

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Wenn man morgens durch Palma geht, sieht man viele kleine Läden, Baustellen und Hotelangestellte, die pünktlich ihre Schichten antreten. Eine aktuelle Untersuchung zeigt: Die Balearen haben im ersten Quartal eine Fehlzeitenquote von nur 5,6 Prozent – klar unter dem spanischen Durchschnitt von sieben Prozent.

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Das heißt nicht, dass hier niemand krank wird. Aber relativ gesehen sind Mitarbeitende seltener abwesend. Bei Krankschreibungen lag der Wert auf den Inseln bei etwa 4,4 Prozent. Zum Vergleich: auf den Kanaren waren es rund 7,6 Prozent. Kleine Rechnung, große Wirkung für Personalplanung.

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Warum ist das so?

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Ich habe mit ein paar Leuten aus verschiedenen Branchen gesprochen – vom Café an der Plaza de Cort bis zur Baufirma in Calvià. Ihnen fehlen drei Dinge besonders selten: Sorge um den Job, lange Anfahrtswege und überraschend oft auch schwere Industriearbeit. Viele hier arbeiten im Dienstleistungsbereich: Hotels, Gastronomie, Handel. In der Hochsaison wird es zwar hektisch, aber die Jobs sind oft lokal, teilweise flexibel und mit engem sozialen Netz. Das hilft, wenn man mal kurz ausfällt.

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Außerdem spielen Faktoren wie Homeoffice in Verwaltungsstellen, Gesundheitsvorsorge und ein mildes Klima eine Rolle. Nicht zu vernachlässigen: Ein Teil der Beschäftigten ist saisonal beschäftigt – das verzerrt die Zahlen in beide Richtungen.

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Was bedeutet das für Unternehmen und Beschäftigte?

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Für Arbeitgeber heißt eine niedrigere Fehlzeitenrate: weniger kurzfristige Engpässe, bessere Planbarkeit und oft geringere Kosten durch Vertretungen. Für Beschäftigte kann das auch ein Zeichen für stabilere Arbeitsverhältnisse sein – oder einfach dafür, dass Nachbarn und Kolleg:innen sich unterstützen, wenn jemand nicht fit ist.

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Ob das Modell der Balearen zum Vorbild taugt, hängt davon ab, welche Lehren Firmen ziehen. Mehr lokale Einstellung, Flexibilität und präventive Gesundheitsangebote könnten helfen. Ganz ohne komplizierte Reformen.

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Am Ende bleibt ein nüchterner Befund: Die Inseln schneiden in dieser Statistik gut ab. Ob das langfristig so bleibt, hängt von der Wirtschaftslage, dem Tourismus und den Arbeitsbedingungen ab. Ich werde die Zahlen weiter im Auge behalten – und bei meinem nächsten Espresso an der Rambla fragen, wie die Leute das sehen.