Geld für Werkbänke, Öfen und Maschinen: Ein kleiner Schub für die Inselindustrie
\nAm Morgen, zwischen dem ersten Kaffee und dem Verkehr auf der Avinguda de Joan Miró, hörte ich zufällig, wie zwei Anlagenleiter über die neuen Förderbescheide sprachen. 7,4 Millionen Euro klingen nach viel Geld — und doch ist es für einige Betriebe genau der Anschub, den sie brauchen.
\nWer profitiert? Und wo wird das Geld eingesetzt?
\nInsgesamt werden 221 Firmen unterstützt. Besonders im Fokus stehen die Holz- und Möbelbranche, metallverarbeitende Betriebe und die Lebensmittelproduktion. In Industriegebieten wie dem Polígon de Son Castelló in Palma oder kleineren Werkstätten in Manacor und Inca bedeutet das: neue Maschinen, bessere IT-Systeme, zum Teil auch energieeffizientere Öfen und Kühlketten.
\nDie Fördersumme ist ausdrücklich nicht für schnelles Growth-Hacking gedacht, sondern für langfristige Modernisierung: Digitalisierung von Prozessen, Ersatz alter Anlagen und Investitionen in nachhaltigere Produktionsweisen. Die Regierung rechnet mit knapp 113 zusätzlichen Jobs, verteilt über die kommenden Monate.
\nWas Unternehmer sagen
\nIch habe mit einer Tischlerei an der Carrer de la Indústria gesprochen. Der Inhaber, der seit zehn Jahren dort arbeitet, sagte trocken: „Wenn die Fördermittel ankommen, ersetzen wir endlich die 20 Jahre alte Sägemaschine. Sonst wäre mein Sohn wieder mit Schraubenzieher statt Computer beschäftigt.“ Eine Olivenöl-Kooperative aus Sóller plant, in bessere Abfüllanlagen zu investieren, damit die Qualität in heißeren Sommern stabil bleibt.
\nWidersprüche bleiben
\nNatürlich ist nicht alles Friede, Freude, Werkbank. Kritiker erinnern daran, dass Zuschüsse allein nicht die strukturellen Probleme lösen: hohe Ladenmieten, Lieferketten-Probleme und Fachkräftemangel. Es gibt auch Stimmen, die mehr Bürgerbeteiligung bei der Verteilung fordern — besonders in kleineren Gemeinden, wo oft weniger Bürokratiewissen vorhanden ist.
\nDennoch: Für viele Handwerksbetriebe ist diese Finanzspritze ein konkreter Schritt weg von veralteter Technik. Für die Inselwirtschaft könnte das helfen, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Produktion enger zu verknüpfen.
\nEin lokaler Ausblick
\nAm Ende des Tages, wenn die Kollegin aus der Metallverarbeitung die Werkstatt abschließt und die Straßenlaternen angehen, bleibt ein Gefühl von vorsichtigem Optimismus. Kleine Investitionen an den richtigen Stellen können viel bewirken — besonders hier, wo jede Werkstatt, jede kleine Fabrik und jede Kooperative zur Inselgeschichte gehört.
\nInfo: Die Förderprogramme werden in den nächsten Wochen ausgezahlt; Unternehmen konnten sich bereits bewerben. Wer genau in Frage kommt, erfährt das zuständige Amt in Palma oder online über die regionalen Ausschreibungen.