Mehr Geld, mehr Modernisierung — und ein bisschen Hoffnung
Am späten Vormittag wurde in Palmas Rathaus die Nachricht bestätigt: Die Balearen stellen insgesamt rund 7,4 Millionen Euro bereit, um die lokale Industrie anzuschieben. Klingt nach einer Zahl, die auf dem Papier vielversprechend ist. In der Cafeteria an der Plaça de Cort hörte man trotzdem halb scherzend: „Mal sehen, ob der Bohrer jetzt auch im Hinterland ankommt.“
\n\nWer bekommt das Geld?
\nInsgesamt profitieren 221 Unternehmen von den neuen Förderprogrammen. Hauptsächlich adressiert sind kleinere und mittelständische Betriebe aus den Bereichen Holz- und Möbelindustrie, Metallverarbeitung und Lebensmittelproduktion. Viele Inhaber*innen sitzen in Gewerbegebieten rund um Inca und Manacor — und haben in den letzten Jahren eher mit Lieferketten und Arbeitskräftemangel gekämpft als mit Marketingideen.
\n\nWofür ist das Geld gedacht?
\nDie Zuschüsse sollen gezielt für Modernisierung, Digitalisierung und größere Investitionen eingesetzt werden. Konkret: Maschinen, digitale Steuerungssysteme, energieeffiziente Anlagen und auch Umbauten, die den Produktionsablauf nachhaltiger machen. In einem kleinen Familienbetrieb in Sa Pobla, wo gerade ein alter Hobel rausgeschafft wurde, sagt man: „Wenn die Fördermittel bei uns ankommen, können wir die Produktion sauberer und schneller machen.“
\n\nDie Region erwartet durch das Programm rund 113 neue Arbeitsplätze. Das ist nicht riesig, aber für viele Dörfer hier auf der Insel ist das spürbar — ein Stuhl mehr im Schulbus, ein zusätzliches Gehalt für eine Familie.
\n\nKritik und Chancen
\nNatürlich gibt es Stimmen, die sagen, das Geld reiche nicht aus oder komme zu langsam an. Andere sehen die Chance, dass Betriebe wettbewerbsfähiger werden und weniger von Importen abhängig sind. Eine Tischlerei-Besitzerin, die seit Jahrzehnten an der Carrer de Sant Miquel arbeitet, meinte trocken: „Wenn der Zuschuss uns hilft, den Betrieb zukunftssicher zu machen, bin ich dabei. Aber Papierkram ist mein zweiter Job.“
\n\nWas bleibt: Für viele Unternehmen auf den Inseln ist das Paket ein Anschub — kein Allheilmittel. Es kann aber dafür sorgen, dass Maschinen moderner, Arbeitsplätze sicherer und Produktionswege umweltfreundlicher werden. Und in einer Region, die stark vom Tourismus abhängt, ist es beruhigend zu sehen, dass die Industrie nicht vergessen wird.
\n