Binissalem im Traubenfieber: Ein Wochenende voller Duft nach Trauben und frischem Most
\nWenn man an einem Spätsommertag durch Binissalem schlendert, merkt man es sofort: die Gassen riechen nach Trauben, Holzkisten und gebratenen Mandeln. Das traditionelle Weinfest „Festes des Vermar“ beginnt am Abend mit einem Empfang der Winzer am Rathaus, gefolgt von einer kurzen Eröffnungsrede – ein bisschen förmlich, aber herzlich, wie man es hier mag.
\nSamstag: Traubenschlacht ab 12:00 Uhr
\nAm Samstag geht es gegen 12:00 Uhr richtig zur Sache: Auf einem Platz nahe der Kirche startet die große Traubenschlacht. Tipp an alle Besucher: alte Kleidung anziehen, Wasserflasche nicht vergessen. Kinder stürzen sich mit Eifer in die Aktion, man hört Gelächter, Schreie und ab und zu ein „¡Olé!“. Die Stimmung ist ausgelassen, es gibt kleine Wettbewerbe und zwischendurch Live-Musik von lokalen Bands, die bekannte Mallorquiner- und Poplieder spielen.
\nSonntag: Trauben traditionell treten ab 17:30 Uhr
\nAm Sonntag um 17:30 Uhr ist der Kirchplatz die Bühne: beim traditionellen Traubentreten treten Einheimische die Beeren im großen Bottich, begleitet von Applaus und Fotos. Ganz ehrlich: das ist kein Feinsinn‑Event. Es ist roh, ein bisschen matschig, und deshalb so echt. Danach werden die ersten Kostproben des frisch gewonnenen Mosts ausgeschenkt – mild, fruchtig, je nach Sorte mit einer leicht floralen Note.
\nNeben den beiden Höhepunkten gibt es ein volles Rahmenprogramm: Stände mit lokalen Weinen (Binissalem ist ja eine kleine Weinanbauregion), Kunsthandwerk, Happen mit Pa amb oli und gebratenen Mandeln. Winzer erklären Geduldig ihre Noten und Rebsorten – perfekt, wenn man Fragen hat. Am Abend sorgen Tanzgruppen und ein DJ für ausgelassene Stimmung; man tanzt auf gepflasterten Straßen, bis die Laternen flackern.
\nPraktische Hinweise: Parkplätze sind rar, besonders am Samstagmittag. Besser mit dem Bus oder per Fahrrad kommen. Kleine Kinderwagen haben es auf den Kopfsteinpflaster-Gassen manchmal schwer – so ist das eben in einem alten Dorf. Eintritt zu den Hauptveranstaltungen ist oft frei, Tastings können kostenpflichtig sein; genaue Zeiten und Programmpunkte gibt’s beim Tourismusbüro oder am Infostand vor Ort.
\nMein Rat, aus Erfahrung: Bring ein Shirt zum Wechseln, ein Lächeln und bequeme Schuhe. Und wenn du wirklich einheimische Weine probieren willst, frag nach den Erzeugern aus der Umgebung – die erzählen dir gern, wie der Traubenjahrgang gelaufen ist. Wer handfeste Tradition sucht, ein paar Süßigkeiten für die Kinder und ein Glas frischen Most, der wird an diesem Wochenende in Binissalem gut aufgehoben sein.
\nAlso: Sonne aufsetzen, alte Schuhe an und los – das Vermar wartet.