Zwischen Promenade und Wasser – zwei Preise, viel Ärger
Wer in diesen Tagen am Nachmittag die Promenade von Cala Major entlanggeht, stolpert fast zwangsläufig über das Thema: zwei verschiedene Preisschilder, nebeneinander aufgestellt, blau und golden. Die blauen Tafeln nennen den regulären Tarif: je Liege und Schirm sechs Euro pro Tag – das ergibt 18 Euro für zwei Liegen und einen Schirm. Die goldenen Schilder bieten plötzlich eine „Premium“-Kombination an: 70 Euro.
Das ist kein kleiner Aufschlag, das ist ein Sprung. Ein lokaler Umweltverband hat deswegen nun offiziell Beschwerde bei der zuständigen Küstenbehörde eingereicht. Man wirft den Betreibern vor, Preise anzubieten, die nicht durch die Genehmigungen der Stadt gedeckt sind.
Was genau bemängelt wird
Laut der Beschwerde zeigen die Kontrollen, dass es rund hundert dieser als „Premium“ deklarierten Liegen geben soll. Außerdem kritisieren die Umweltschützer, dass zwei temporäre Kioske am Strand dichter beieinanderstehen, als es die Vorschriften erlauben: ein vorgeschriebener Mindestabstand von 100 Metern werde nicht eingehalten.
Die Szene ist seltsam: Ein Tourist schaut auf das goldene Schild, reibt sich die Augen und fragt eine Verkäuferin nach dem Unterschied. Die Antwort ist oft ausweichend – „besserer Platz“, „größere Schirmkonstruktion“ – aber in den Genehmigungsunterlagen tauchen diese Premium-Elemente nicht auf.
Was nun passieren könnte
Die Generaldirektion für Küste prüft die Anzeige. Sollte sich herausstellen, dass die Preise tatsächlich unzulässig sind, drohen den Verleihern Bußgelder oder Auflagen. Für Strandgäste wäre das eine Erleichterung – spätestens wenn klare, einheitliche Schilder gelten und ausnahmsweise kein Goldton über dem Sand thront.
Praktische Beobachtung: Viele Anwohner ärgern sich nicht nur über die Preise, sondern auch über das Durcheinander an Ausschilderung. „Früher war alles klarer“, sagt ein Café-Besitzer an der Promenade bei einem Espresso um 10:30 Uhr. „Jetzt gibt’s Verwirrung und Ärger – und das in der Hochsaison wie jetzt erst recht unangenehm.“
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Verwaltung und Vermieter die Preise angleichen oder ob die Auseinandersetzung vor Gericht oder Verwaltungsbehörden landet. Bis dahin lohnt sich ein genauer Blick aufs Schild, bevor man bezahlt.