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GOB erhebt Vorwürfe: Überteuerte "Premium"-Liegen und Abstandsverstöße in Cala Major

GOB erhebt Vorwürfe: Überteuerte "Premium"-Liegen und Abstandsverstöße in Cala Major

24.09.2025
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Die Umweltorganisation GOB hat Anzeige erstattet: In Cala Major sollen Sonnenschirm-Sets deutlich teurer verkauft und Vorschriften missachtet werden. Betroffene fordern jetzt Kontrollmaßnahmen.

Protest am Strand: Warum die Liegen in Cala Major jetzt Ärger machen

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Am frühen Morgen, wenn die Möwen noch über dem Passeig Marítim kreisen und Lieferwagen die Cafés beliefern, fällt einem die bunte Reihung der Strandliegen in Cala Major auf. Schön anzusehen, aber nicht alle Strandbesucher sind gut gelaunt: Die Umweltorganisation GOB hat jetzt offiziell Beschwerde eingereicht. Grund: angeblich überzogene Preise und eine Reihe von Verstößen gegen die vorhandenen Genehmigungen.

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Nach Angaben der Organisation ist das reguläre Angebot — zwei Liegen plus Sonnenschirm — offiziell mit etwa 18 Euro pro Tag beziffert. Vor Ort aber preist man eine „Premium“-Variante an, die laut GOB bis zu 70 Euro kosten soll. Wer morgens um 9 Uhr für einen Platz fragt, erlebt häufig ein Schulterzucken und die Erklärung: \"Reserviert, besserer Platz, Sonnenschutz inklusive\" — und schon ist die Rechnung eine andere.

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Was genau bemängelt wird

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Die GOB spricht von rund hundert dieser hochpreisigen Sets in Cala Major. Außerdem moniert sie, dass mobile Kioske und Verkaufsstände den vorgeschriebenen Mindestabstand von 100 Metern nicht einhalten würden. Diese Abstände sind nicht nur Formalität: Sie sollen die Zugänglichkeit zum Strand sicherstellen und die Küstenzone vor Übernutzung schützen.

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In ihrer Anzeige fordert die Organisation die zuständige Küstenbehörde auf, die Lage zu prüfen und, falls nötig, konsequent zu handeln — bis hin zur Entziehung von Lizenzen oder Bußgeldern. \"Es kann nicht sein, dass Regeln auf dem Papier stehen und an der Promenade jeder macht, was er will\", sagte eine Sprecherin der GOB bei einem kurzen Telefonat. Die zuständigen Stellen haben sich bislang nicht öffentlich dazu geäußert.

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Reaktionen vor Ort

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Ein Einheimischer, der jeden zweiten Morgen mit Hund am Strand entlangläuft, meinte: „Früher war das gemütlicher. Jetzt fühlt es sich an wie ein Marktplatz — und nicht jeder hat Lust, 70 Euro für zwei Liegen zu zahlen.“ Touristen, die überrascht über den Preis waren, berichten von Verunsicherung und dem Gefühl, abgezockt worden zu sein.

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Gleichzeitig stehen viele Betreiber unter Druck: Saison, Personal- und Betriebskosten steigen, und das spiegelt sich im Angebot wider. Ob das den rechtlichen Rahmen überschreitet, ist nun Gegenstand der Prüfung. Ein kurzer Blick auf das Verwaltungsverfahren zeigt: Wenn Verstöße festgestellt werden, können Auflagen verschärft oder Genehmigungen zurückgezogen werden — mit Folgen für Gewerbe und Gäste gleichermaßen.

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Die Stimmung an der Cala Major bleibt ambivalent: Sonnenschein, Meeresluft und laute Gespräche am Kiosk einerseits, Beschwerden und Anträge bei Behörden andererseits. Für diesen Sommer heißt das: Augen offenhalten, Preise vergleichen und ruhig mal nach dem offiziellen Tarif fragen. Wer weiß, vielleicht schafft Kontrolle wieder ein bisschen Ordnung an der Strandpromenade.