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Erster Monat der Camper-Area in Son Serra: Zwischen Ordnung und Meeresrauschen

Erster Monat der Camper-Area in Son Serra: Zwischen Ordnung und Meeresrauschen

01.09.2025
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In Son Serra de Marina hat die neue Área Camper ihren ersten vollen Monat hinter sich – volle Plätze, entspannte Stimmung und ein paar überraschende Erkenntnisse für Anwohner und Tourist*innen.

Ein neuer Treffpunkt an der Küste

Ende Juli öffnete die kleine, eingezäunte Camper-Area in Son Serra de Marina – und was passiert ist, wirkt fast wie ein kleines Experiment mit positivem Ausgang. In vier Wochen nutzten knapp 279 Fahrzeuge aus sieben Ländern den Stellplatz, der nur ein paar Schritte vom Meer entfernt liegt. Das Feld, das vorher Brachfläche war, wirkt jetzt ordentlich: weiße Wohnmobile in Reih und Glied, ein bisschen Meeresduft und morgens ein paar Angler, die ihre Köder kontrollieren.

Praktisch, preiswert und digital

Die Nacht kostet 16 Euro pro Fahrzeug. Für viele Familien oder Gruppen bleibt das erschwinglich – vor allem, weil die Buchung über eine App läuft: Trinkwasser, Stromanschluss, Entsorgung für Abwasser, alles vorhanden. Die ersten Gäste waren eine kleine Schweizer Gruppe, die kurz nach der Eröffnung einfuhren. "Direkt am Meer, alles vorhanden, preislich fair" sagten sie, während der Kaffee in der Bordküche kochte. Später kam eine französische Familie mit zwei Kindern, die besonders die Reservierungs-Funktion per Handy lobte.

Der Betreiber ist ein Unternehmen aus Asturien, das sich aufs Management solcher Flächen per App spezialisiert hat. Platz aktuell: 21 Stellplätze (mit Option auf 23). Und: Kameras und ein Zaun sorgen dafür, dass sich nicht jede*r einfach hinstellt.

Warum das wichtig ist

Die Gemeinde reagiert mit dem Angebot auf Jahre voller Ärger über wild parkende Wohnmobile entlang der Küste. Seit November 2023 gilt in Son Serra und Can Picafort ein Abstellverbot für Wohnmobile direkt an der Küstenlinie. Die neue Camper-Area ist Teil einer Antwort: Ordnung schaffen, zugleich eine Alternative anbieten.

Ein weiterer Punkt: Die Aufenthaltsdauer ist begrenzt. Maximal zehn Nächte sind erlaubt. Das soll verhindern, dass Plätze dauerhaft belegt werden – und den Nachbar*innen am frühen Morgen Ruhe lassen. Anwohner berichten, dass die Situation entspannter wirkt; weniger Lärm, weniger Müll an der Strandpromenade. Manche vermissen allerdings die lockere Atmosphäre früherer Zeiten.

Ausblick

Die Bilanz nach dem ersten Monat liest sich gut: Die Fläche wird angenommen, die Technik funktioniert, und die kleinen täglichen Anekdoten – frühe Sonnenaufgänge, das Klappern von Fahrradketten, Kinder, die Muscheln sammeln – gehören jetzt zum Bild. Ob andere Gemeinden nachziehen werden? Wahrscheinlich. Der Trend zum Caravaning ist da, und Mallorca braucht Ordnung am Küstenstreifen. Für Son Serra heißt das: ein Stück Normalität zurück, mit Meeresrauschen inklusive.