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Digitale Augen an Mallorcas Stränden: Parkplätze mit Sensoren und Kameras im Blick

Digitale Augen an Mallorcas Stränden: Parkplätze mit Sensoren und Kameras im Blick

25.08.2025
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Sa Barralina, Na Tirapel und Parkplätze im Naturpark Mondragó werden jetzt per Sensoren und Kameras überwacht. Was bedeutet das für Einheimische und Urlauber?

Wenn der Parkplatz weiß, wie voll er ist

Seit einigen Wochen hängt an den Zufahrten zu Sa Barralina in Ses Covetes ein neuer Blickfang – keine Werbetafel, sondern eine Kamera und ein Kästchen mit Sensoren. Am späten Vormittag, wenn die Hitze noch erträglich ist und die ersten Familien losziehen, liefern die Geräte Zahlen: wie viele Fahrzeuge stehen, ob freie Plätze vorhanden sind, wie dicht es auf dem Weg zum Strand zugeht.

Wie funktioniert das Ganze?

Kurz und knapp: kleine Sensoren zählen Autos, einfache Kameras erfassen Auslastungsdaten in Echtzeit und schicken die Informationen an eine zentrale Stelle. Dort werden die Daten sichtbar gemacht und sollen später auf Anzeigetafeln an den Zufahrten oder in einer App landen. Die Idee klingt praktisch. Ich habe am Parkplatz gestanden, den Küstenwind im Gesicht, und dachte: endlich weiß man, ob sich die Fahrt lohnt oder nicht.

Wo sonst noch? Auch auf Na Tirapel, hinter den Dünen von Es Trenc, wurden ähnliche Systeme installiert. Und im Südosten, im Naturpark Mondragó, melden die Sensoren an S'Amarador und Ses Fonts de n'Alís schon seit einiger Zeit die Belegung. Kleine Technikerteams haben dort Kabel verlegt, manchmal bis zum Nachmittag geschraubt – ein bisschen Lärm, aber keine Baustelle, die stört.

Schutz der Natur oder Überwachung?

Das ist die Frage, die viele hier beschäftigt. Die Behörden sagen, es diene dem Schutz sensibler Bereiche: weniger Autos, weniger Trubel, weniger Schäden an Dünen und Wegen. Andere rollen mit den Augen: Videoüberwachung klingt für manche nach ständiger Beobachtung. Ich habe mit einer älteren Dame am Markt geredet – sie meinte, sie wolle einfach in Ruhe zur Strandbar spazieren können, ohne gefilmt zu werden.

Technisch lässt sich vieles anonymisieren. Aber Vertrauen entsteht nicht durch einen Hinweis an der Einfahrt allein. Transparenz, klare Regeln und sichtbare Vorteile fürs Umfeld helfen. Etwa wenn Staus an Engstellen verringert werden und Rettungsfahrzeuge freie Fahrt haben.

Was bringt das für Besucher?

Für Urlauber bedeutet es: weniger Rätselraten. Man spart Zeit, Benzin und Nerven. Für Einheimische kann es heißen: geregeltere Zufahrten, weniger Parkplatzsuche zur Mittagszeit. Ob das wirklich so kommt, merkt man erst nach einer Saison.

Und ja, da ist noch ein Punkt: Auf den Balearen rechnet man dieses Jahr mit vielen Gästen. Die Technik soll helfen, Spitzen abzufangen. Ob sie das schafft? Ich werde in den kommenden Wochen öfter mal anhalten, mir die Anzeigen anschauen und das Feedback der Nachbarn aufnehmen. Übrigens: wer morgens gegen 8 Uhr kommt, hat meist noch freie Auswahl – kleiner Tipp.

Lokaler Blick, ehrliche Fragen: Technik ist kein Allheilmittel, aber sie kann helfen, wenn wir mitdenken.