Nächtliche Brände im Feuchtgebiet S'Albufera
Am späten Donnerstagabend zogen Rauchfahnen über Playa de Muro: Gäste im Hotel Eix Lago berichteten gegen 23:10 Uhr, dass Flammen im Feuchtgebiet S'Albufera sichtbar waren. Wer an so einem Sommerabend schon einmal im Norden war, kennt den Geruch von Lagerfeuer und brennendem Schilf – diesmal war es ernster. Augenzeugen fotografierten die Feuerstellen und alarmierten die Einsatzkräfte.
Sechs Feuerherde, Ermittler sprechen von Vorsatz
Die Guardia Civil, genauer der Naturschutzdienst Seprona, hat die Ermittlungen übernommen. Vor Ort fanden sie nach Angaben von Einsatzkräften bis zu sechs getrennte Entstehungsorte: zwei in buschigen Bereichen des Schutzgebiets und vier auf angrenzenden landwirtschaftlichen Parzellen. Eine solche Häufung legt nahe, dass die Brände nicht zufällig entstanden sind; die Behörden behandeln den Vorfall als vorsätzliche Brandstiftung.
Die Nacht war lang: Feuerwehrleute der Wachen aus Artà, Inca und Alcúdia waren über Stunden im Einsatz, unterstützt vom Zivilschutz Muro und technischem Personal. Auch Mitarbeitende des Balearischen Instituts für Natur (Ibanat) und die lokale Polizei rückten aus. Gegen 2:30 Uhr in der Nacht meldeten die Einsatzkräfte, dass die Flammen unter Kontrolle und gelöscht seien. Erste Schätzungen beziffern die durch die ersten beiden Herdstellen beschädigte Fläche auf rund 0,4 Hektar – weitere Messungen stehen noch aus.
Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt, und Wohnhäuser blieben verschont. Trotzdem blieb die Anspannung hoch: S'Albufera ist ein sensibles Feuchtgebiet mit hohem ökologischen Wert. Für Tiere, Vögel und seltene Pflanzen sind solche Feuer eine gefährliche Belastung, auch wenn die sichtbaren Schäden überschaubar wirken. Ein Anwohner erzählte mir heute Morgen, er habe noch vereinzelte Rauchspuren und Brandgeruch in der Luft gehabt, als er seinen Hund ausführte.
Die Ermittler prüfen nun auch Aufnahmen von Anwohnern und Touristen; Zeugen mit Fotos oder Videos werden gebeten, sich zu melden. Solche Hinweise sind oft der Schlüssel: Zeitstempel, Standortangaben oder Beobachtungen über verdächtige Personen könnten helfen, Täter zu identifizieren. Die Behörden betonen, wie wichtig Hinweise aus der Bevölkerung sind – gerade bei Schutzgebieten, die viele Spaziergänger und Vogelbeobachter anziehen.
Für die kommenden Tage gilt erhöhte Aufmerksamkeit: Die Trockenheit im Sommer, die Nähe von landwirtschaftlichen Flächen und die leichte Brise können schnell wieder gefährliche Situationen schaffen. Wer in der Region unterwegs ist, möge auf Rauch achten und bei Verdacht sofort die Notrufnummer wählen. Kleine Achtsamkeiten können große Schäden verhindern.
Lokale Stellen halten die Lage weiterhin im Blick. Sobald die genaue Ausdehnung des Schadens feststeht und neue Erkenntnisse aus den Ermittlungen vorliegen, werden die Behörden informieren.