Finca Torrenova: Calvià öffnet historischen Park ab 2026

Finca Torrenova: Calvià macht historischen Park ab 2026 für alle auf

👁 4280✍️ Autor: Ricardo Ortega Pujol🎨 Karikatur: Esteban Nic

Die Gemeinde Calvià will die 18.000 m² große Finca Torrenova zwischen Palmanova und Magaluf ab 2026 als öffentlichen Park öffnen. Restaurierte Gebäude, Kulturangebote und heimische Grünflächen sollen den Stadtteil beleben – finanziert unter anderem mit einer Million Euro aus der Touristensteuer.

Ein stück grün zwischen Palmanova und Magaluf – bald öffentlich

Wenn man an einem windstillen Novembermorgen den Camí de Torrenova entlanggeht, mischen sich der Duft von Kiefernnadeln, frisch gegrabener Erde und eine leichte Salznote aus Richtung Meer. Auf rund 18.000 Quadratmetern liegt die Finca Torrenova, ein Stück Inselgeschichte, das Calvià nun für die Öffentlichkeit öffnen will. Ab 2026, so der Plan der Gemeinde, soll daraus ein zugänglicher Park werden: nicht nur Natur, sondern ein Ort für Kultur, Begegnung und Alltag.

Alte Häuser, neue Aufgaben

Auf dem Areal stehen mehrere historische Gebäude, zwei davon vom Architekten Josep Ferragut, inzwischen als Kulturgut eingestuft. Die Fassaden sind abgewittert, aber präsent – wie alte Nachbarn, die man nicht verdrängen will. Die Gemeinde setzt auf Restaurierung mit Sinn für Nutzbarkeit: Ausstellungen, kleine Konzerte, Ateliers, vielleicht ein Café mit Blick auf die Pinien. Kein Museumsvakuum, eher ein Ort, der langsam lebt und Leute anzieht, die hier wohnen und Besucher, die verweilen wollen.

Finanzierung: Ein Teil der Sanierung soll mit einer Million Euro aus der Touristensteuer bezahlt werden. Das klingt nach viel, verschwindet aber schnell in Kosten für Fachfirmen, Denkmalpflege, Gartenarchitekten und Barrierefreiheit. Die Verwaltung nennt es Investition in Lebensqualität und Attraktivität – ein Argument, das in einem Küstenort mit ständigem Besuchsstrom leicht understood wird.

Wie sich die nachbarschaft fühlt

Die Stimmen vor Ort sind gemischt, wie so oft: Marta, die neben der alten Mauer lebt, freut sich auf ruhige Sonntagsspaziergänge und auf den Schatten, den die Pinien nach Jahren wieder spenden werden. Der Besitzer des kleinen Kiosks an der Ecke Camí–Carrer de la Marina hofft auf mehr Kundschaft und vielleicht auf einen schnelleren Espresso am Nachmittag. Andere sind skeptisch: Reichen eine Million und die Pläne für Pflege? Wer kümmert sich langfristig um das Gelände? Und was, wenn Veranstaltungen die Ruhe stören?

Solche Sorgen sind normal. Auf den Straßen von Palmanova hört man abends die ferne Küstenbrise und morgens das Servicelied der Müllabfuhr – ein neuer Park wird den Rhythmus verändern, das ist unstrittig. Wichtig wird sein, die Balance zu finden zwischen lebendiger Nutzung und Respekt vor der Nachbarschaft.

Schrittweiser aufbau und praktische details

Geplant ist eine schrittweise Öffnung ab 2026: Zuerst werden Zugänge und Wege gesichert, die Gebäude stabilisiert und Barrieren für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen entfernt. Danach folgen die Gestaltung der Grünflächen mit heimischen Pflanzen, Sitzgelegenheiten unter Pinien und kleine Plätze für Kulturangebote. Es ist vorgesehen, dass Bereiche nach und nach freigegeben werden – ein sanfter Übergang, der Zeit lässt für Tests, Feedback und Anpassungen.

Praktisch: Spaziergänger und Hundebesitzer sollen feste Wege bekommen, Kulturveranstaltungen sollen saisonal und in begrenztem Umfang geplant werden, damit Anwohner nicht von Lärm überrascht werden. Pop-ups und temporäre Angebote könnten zuerst testen, wie der Ort angenommen wird.

Warum das projekt zählt

Finca Torrenova ist mehr als Grünfläche. Es ist Erinnerung, ein Ensemble historischer Gebäude und eine Chance, Touristenabgaben direkt in die Gemeinschaft zurückfließen zu lassen. In einem dicht genutzten Küstenabschnitt wie zwischen Palmanova und Magaluf bietet ein offener Park einen kleinen Atemraum: Schattenplätze an heißen Julitagen, ein Ort für Schulprojekte, Amateurkonzerte oder für Nachbarn, die sich wieder zum Plaudern treffen.

Bedenken bleiben: Wartungskosten, Eventmanagement, Sicherheit. Gute Lösungen könnten in einem solidarischen Pflegekonzept liegen, in Kooperationen mit Kulturvereinen und in klaren Regeln für Veranstaltungen. Ein Café mit lokalem Charme, Ateliers für junge Künstlerinnen und ein Stundenangebot für Schulklassen – das sind reale Chancen, die hier wachsen könnten.

Ich werde in den kommenden Monaten öfter vorbeischauen, mit einem Auge auf die Bauzäune und mit dem anderen auf die Leute, die bald unter den Pinien sitzen werden. Und vielleicht gibt es ja schon 2026 den ersten kleinen Pop-up‑Kaffee – mit Blick auf einen Park, der langsam seine neue Rolle findet.

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