Kostenlose EMT-Fahrten für Residenten wohl bald vorbei
\nWenn ich heute Vormittag am Plaça d’Espanya in Palma stand, kamen gleich drei Linien aneinander — und mit ihnen die Frage, die viele hier bewegen: Wer zahlt eigentlich noch für die kostenlosen Busse? Die Antwort ist unsicher: Die spanische Zentralregierung hat offenbar noch nicht entschieden, ob sie die Finanzierung nach 2025 fortsetzt. Ohne klare Zusage dürfte das Modell 2026 auslaufen.
\n\nWarum das Ganze ins Stocken geriet
\nDie städtische Verkehrsgesellschaft EMT musste bereits 2024 in Vorleistung gehen, um das Gratisangebot sicherzustellen. Das hat in den Büchern Spuren hinterlassen: \"Wir hatten plötzlich eine Lücke im Cashflow\", sagt ein Mitarbeiter, den ich am Busbahnhof getroffen habe. In der Folge mussten Ausgaben verschoben und interne Diskussionen über Einsparungen geführt werden.
\n\nNeue Tarifstruktur in Arbeit
\nParallel zur Debatte um die Gratisfahrten arbeitet die Balearenregierung an einem komplett neuen Tarifsystem. Geplant ist eine Zonenregelung für die ganze Insel und eine einheitliche Fahrkarte, die irgendwann kommen soll. Das Ziel klingt vernünftig — weniger Kleingedrucktes, ein Ticket für mehrere Verkehrsträger —, aber die Umstellung ist komplex und wird Zeit brauchen.
\n\nKonsequenzen
\nFür viele Bewohner bedeutet das: höhere Kosten ab 2026, wenn sich die Zentralregierung gegen eine Weiterfinanzierung entscheidet. Rentnerinnen, Pendler und Menschen mit wenig Geld wären besonders betroffen. Auf der Plaça de Cort hörte ich heute eine ältere Dame sagen: \"Ich nehme den Bus fast täglich zum Markt — das wäre ein echter Schlag.\"
\n\nWas jetzt passiert
\nDie nächsten Wochen werden wichtig. Rathaus und EMT stehen in Kontakt mit Madrid, die Balearenregierung muss das neue Zonenkonzept konkretisieren. Sollte Madrid kein Geld bereitstellen, bleibt der Stadt nur, Gebühren einzuführen oder Leistungen zu kürzen. Spaziergänger, Büroangestellte und Touristinnen gleichermaßen werden davon etwas merken — spätestens 2026.
\n\nIch werde dranbleiben und berichten, sobald es neue Zahlen oder Entscheidungen gibt. Und ja: Am liebsten würden wir alle weiter kostenlos durch die Stadt gleiten — aber die Kasse ist nun mal keine unendliche Quelle.