Die städtische Busgesellschaft EMT schlägt vor, das Einzelticket von 2 auf 3 Euro anzuheben. Die Begründung: Kosten steigen stark, der Tarif blieb seit 2020 gleich.
Ein Euro mehr pro Fahrt: Vorschlag trifft Pendler und Touristen
Am frühen Morgen sieht man sie überall: rote EMT-Busse, vollgestopft an der Plaça d’Espanya, Studierende mit Rucksäcken, ältere Menschen mit Einkaufsnetzen, und die Touristengruppe mit Stadtplan. Jetzt könnte für viele die tägliche Fahrt spürbar teurer werden. Die Stadt Palma hat einen Vorschlag vorgelegt, der den Preis für das Einzelticket von aktuell 2 Euro auf 3 Euro anheben würde – geplant für 2026.
Warum die Erhöhung?
Die offizielle Begründung klingt nüchtern: Der Tarif ist seit 2020 nicht mehr angepasst worden, während sich die Betriebskosten seit 2019 um über 43 Prozent erhöht hätten. Mehr Ausgaben für Personal, Wartung der Busflotte, Energie und Ersatzteile – das alles summiert sich. Die Verwaltung sieht daher eine Anpassung als nötig, um den Betrieb langfristig zu sichern.
Was bedeutet das für die Nutzer?
Wer täglich mit dem Bus zur Arbeit fährt, zahlt am Ende des Monats deutlich mehr, wenn er oft Einzeltickets nutzt. Viele Bewohner nutzen aber Monats- oder Zehnerkarten; ob und wie diese Tarife verändert werden, ist noch offen. Wichtig: Die Regelung, wonach Residenten den öffentlichen Nahverkehr weiterhin kostenlos nutzen können, bleibt Bestandteil der Diskussion – das hat die Stadt bereits bekräftigt.
Auf den Straßen murmelt man. Ein Fahrradkurier am Passeig Marítim meinte, „das macht die kurze Fahrt zum Café teurer“ – kleinlaut, nicht dramatisch, aber ärgerlich. Für Touristinnen und Touristen ist eine Erhöhung von einem Euro pro Fahrt spürbar, besonders bei kurzen Strecken zwischen Hotel und Strand.
Entscheidung steht noch aus
Der Vorschlag wird dem Verwaltungsrat der EMT noch heute vorgelegt. Dort fällt die Entscheidung, ob der neue Tarif offiziell beschlossen wird. Falls ja, folgt ein genauer Zeitplan für die Umsetzung und die Kommunikation an die Öffentlichkeit.
Und ja, es gibt schon Stimmen, die fordern Ausnahmen: Sozialtarife für Rentner, Ermäßigungen für Schüler oder eine bessere Kombination mit Fahrradverleih- und Parkangeboten. Andere erinnern daran, dass ein stabiler, verlässlicher ÖPNV günstiger für die Stadt ist als noch mehr Autos auf den Straßen.
Ich werde die Debatte weiter verfolgen — und nebenbei schaue ich, ob sich die morgendliche Busfahrt demnächst wieder ein bisschen leerer anfühlt. Oder die Leute einfach früher aus dem Haus gehen, um die teureren Tickets zu vermeiden. Mal sehen.
Für Dich gelesen, recherchiert und neu interpretiert: Quelle
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