Mehr als sieben Tage: Familien in Inca kämpfen ohne Leitungswasser
\nEs klingt fast unwirklich: 54 Haushalte in einer Wohnanlage in Inca kamen über eine Woche ohne normales Leitungswasser aus. Betroffen war ein Gebäude, das von der balearischen Wohnungsverwaltung Ibavi betreut wird. Die Versorgungslage sorgte für Ärger, improvisierte Lösungen und viele Stunden, die einfach ins Leere liefen — warmes Wasser, Duschen, Kochen: alles plötzlich komplizierter.
\n\nWie die Menschen versorgt wurden
\nLaut Anwohnern fuhr in den Tagen ein Tankwagen auf das Gelände, um Trinkwasser bereitzustellen. Das war eine Hilfe, keine Frage. Aber: Ein Tank funktioniert nicht wie ein normaler Wasserhahn. Die Mengen reichten nicht gleichmäßig, Warteschlangen entstanden vor dem Hintereingang, Familien teilten Eimer und Flaschen, und manche Eltern packten spät abends noch Wasserflaschen in die Tüten der Kinder, bevor sie ins Bett gingen. Mehrere Familien berichteten, dass sie zeitweise bei Verwandten in Sineu und bei Nachbarn in anderen Vierteln unterkommen mussten, weil das tägliche Leben sonst nicht mehr lief.
\n\nWas Ibavi sagt
\nDas Wohnungsinstitut teilte mit, dass die Störung inzwischen behoben sei. Man habe die Leitung überprüft und Reparaturen veranlasst. Bewohner begrüßen zwar, dass das Wasser wieder da ist, bleiben aber skeptisch: \"Das passiert hier nicht zum ersten Mal\", sagt eine Frau Mitte 40, die seit zehn Jahren in dem Komplex wohnt. \"Man kann sich nicht jedes Mal darauf einstellen, Freunde oder Familie zur Dusche zu bitten.\"
\n\nHintergrund und Kritik
\nIn Gesprächen mit Nachbarn hört man Routinen und kleine, bittere Witze — die eine sieht jetzt Vorräte an Flaschenwasser als Bestandteil des Hausrats, der andere zählt die Male, in denen es schon Ärger mit der Versorgung gab. Kritik richtet sich nicht nur an die Infrastruktur, sondern auch an die Kommunikation: Bewohner berichten von späten Informationen, kurzzeitigen Durchsagen und Unklarheit darüber, wie lange die Ausfälle dauern würden.
\n\nWer zahlt den Preis?
\nBesonders betroffen waren ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern. Eine Nachbarin erzählte, dass sie am dritten Tag anfing, ihre Wasservorräte streng einzuteilen: eine Tasse pro Person zum Zähneputzen, ein Eimer für die Katze, abends ein halber Liter zum Kochen. Solche improvisierten Regeln sind kein Leben — sie sind ein Notbehelf.
\n\nWas jetzt passieren sollte
\nMehrere Bewohner fordern eine transparente Lagekarte, feste Ansprechpartner bei Ibavi und regelmäßige Kontrollen der Hausinstallation. Einige denken bereits darüber nach, eine Unterschriftensammlung zu starten oder die Gemeindeverwaltung einzubinden. Die Stimmung ist nicht hysterisch, aber wachsam: Vertrauen gewinnt man nicht durch Versprechen, sondern durch verlässliche Abläufe.
\n\nWer in der Nachbarschaft lebt, weiß: Es braucht nicht viel, damit der Alltag ins Stocken gerät. Wasser ist so ein Ding — man merkt erst, wie sehr man es braucht, wenn es fehlt.
\n\nFalls das Thema Sie betrifft: Sprechen Sie mit der Verwaltung, dokumentieren Sie Ausfälle, und halten Sie Quittungen für eventuell entstehende Kosten bereit. Solche Dinge helfen später, wenn es um Schadensersatz oder formelle Beschwerden geht.