Kurz vor den Feiertagen klettern die Preise für mallorquinisches Lamm: Schäfer sprechen von einem Preissprung, Verbraucher suchen Alternativen auf dem Festland.
Weihnachtszeit, höhere Preise: Lamm wird knapper
\nWer in den nächsten Wochen auf dem Mercat de l'Olivar oder beim Metzger um die Ecke nach mallorquinischem Lamm fragt, wird den veränderten Ton hören: Der Stückpreis soll von rund 95 auf etwa 115 Euro steigen. Das teilen Vertreter der Bauernvereinigung aus Pollença mit – und erklären, warum die Gassen rund um die Wochenmärkte in diesen Tagen häufiger Gespräche über Preise statt über Rezepte hören.
\n\nDer Grund liegt nicht in einer plötzlichen Modewelle, sondern in einer Tierseuche: Die Blauzungen-Epidemie hat im vergangenen Jahr viele Herden geschwächt. Einfach gesagt: Es gibt weniger Tiere, die für das Festtagsgeschäft zur Verfügung stehen. Weniger Angebot, gleichbleibende Nachfrage – fertig ist der Preissprung.
\n\nWarum trotzdem nicht jeder Metzger die höheren Preise durchgibt
\nManche Produzenten sagen offen, dass sie eigentlich noch teurer anbieten müssten. In den Stallungen spricht man von deutlich höheren Kosten pro Tier, vom Aufwand bei Tiergesundheit und neuer Aufzucht. Doch an der Ladentheke wird abgewogen: Wenn das mallorquinische Lamm zu teuer wird, greifen viele Käufer auf günstigere Ware vom Festland zurück. Besonders sichtbar ist das an Samstagen, wenn Familien mit Einkaufslisten vorbeikommen und nicht nur ein Festessen, sondern auch den Geldbeutel im Blick haben.
\n\nFür Haushalte heißt das: Wer lokale Tiere unterstützen will, muss in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen oder früh reservieren. Einige Metzgereien auf der Insel nehmen Bestellungen bereits jetzt an; andere bieten kleinere Zerlegegrößen oder spezielle Cuts an, die weniger kosten als ein ganzes Tier.
\n\nRestaurants und Traditionen
\nAuch in den Restaurants spürt man den Unterschied. Einige Küchenchefs überlegen, die klassische romesco-Beilage etwas sparsamer zu portionieren oder auf andere Fleischstücke umzusteigen. Wer an Heiligabend auf Lamm nicht verzichten will, sollte deshalb rechtzeitig nachfragen – oder Alternativen wie Kaninchen oder Lende vom Rind in Betracht ziehen, die oft stabilere Preise haben.
\n\nAm Ende ist es ein typisches lokales Problem: Wir wollen die heimische Landwirtschaft stützen, doch der Markt macht seine eigene Rechnung. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich der Preis stabilisiert oder ob der Druck durch importierte Angebote die mallorquinischen Produzenten weiter unter Zugzwang setzt.
\n\nEin Tipp noch zum Schluss: Früh aufstehen, die Augen offen halten auf den Wochenmarkt und ruhig mal mit dem Metzger plaudern – oft gibt's so die besten Empfehlungen und kleine Portionen, die länger Freude machen, ohne gleich das Weihnachtsbudget zu sprengen.
Für Dich gelesen, recherchiert und neu interpretiert: Quelle
Ähnliche Nachrichten

Balearen erneuern Rettungswagen-Flotte: 246 Fahrzeuge bestellt
Die Regierung der Balearen hat 246 neue Krankenwagen geordert. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Wagen rollen — tech...

Weniger Starts, mehr Sitze: Palmas Dezember bringt gemischte Bilanz
Im Dezember sinken die Starts am Flughafen Son Sant Joan – doch Airlines melden mehr Sitzplätze. Was das für Lärm, Verke...

Was wollen die Investoren mit dem oberen Passeig del Born?
Am oberen Passeig del Born haben Investoren die Flächen von H&M und BBVA übernommen. Für Anwohner und kleine Läden bleib...

Balearen im Preissog: Wer kann sich noch Mallorca leisten?
Steigende Quadratmeterpreise, volle Kurzzeitmieten und leere Ortskerne: Ein Blick auf die Ursachen, blinde Flecken und w...

54 Millionen für Mallorcas Gemeinden: Chance oder bürokratischer Bumerang?
Der Inselrat hat 54 Millionen für Kommunalprojekte beschlossen. Gute Nachricht — aber werden die kleinen Dörfer profitie...
Mehr zum Entdecken
Entdecke weitere interessante Inhalte

Erleben Sie beim SUP und Schnorcheln die besten Strände und Buchten auf Mallorca

Spanischer Kochworkshop in Mallorca

