Warum jetzt nach Mallorca fahren? Kurz und ehrlich
Wenn ich im Herbst durch Palmas Altstadt schlendere, wirkt die Insel plötzlich vertraut und nicht mehr wie eine Postkarte, die immer von Kameras belagert wird. Die Luft ist weicher, das Licht tiefer. Es gibt weniger Menschen, dafür mehr Platz zum Atmen. Wer Ruhe sucht, findet sie an der Cala mit dem kleinen Kiosk um 17 Uhr, wenn die letzten Tagesgäste abreisen.
Sonne ohne Schwitzen
Im Oktober liegen die Temperaturen hier oft zwischen 20 und 26 °C. Das Meer ist noch warm genug für eine schnelle Schwimmrunde am frühen Morgen, wenn die Fischer ihre Netze flicken und die Gehwege der Passeig Mallorca nach Zigarettenrauch und frischgebrühtem Kaffee riechen. Keine Hitze, keine drückende Luft – nur angenehme, klare Tage.
Platz statt Gedränge
Wer Palma fairerweise ohne Menschenmassen sehen will, sollte ein 16-Uhr-Café ansteuern. Dann sind die Touristenbusse leerer und die kleinen Gassen offenbaren Läden, die im Sommer kaum zu betreten sind. Playa de Muro oder die Buchten bei Cala d’Or fühlen sich im Herbst wie ein Geheimtipp an – man findet noch eine störungsfreie Sonnenliege, ohne stundenlang zu suchen.
Traditionen, die Spaß machen
An den Wochenenden ist auf den Dorffesten mehr los, aber auf eine gute Art: Stände mit Mandeln, lokale Weine, ein paar Folkloregruppen und die typische Mischung aus Einheimischen und Besuchern. In Llucmajor zum Beispiel ist die Stimmung am Markttag oft herzlich und unaufgeregt – kein großes Spektakel, sondern echtes Marktleben. Und ja: Es gibt noch Ensaimadas, die man mit Händen essen kann, ohne schief angeschaut zu werden.
Aktiv werden ohne zu leiden
Die Tramuntana macht im Herbst Sinn. Routen nach Deià oder zum Kalvarienberg in Pollença sind ruhiger, die Luft klarer. Radfahrer kennen das: die Abfahrten sind angenehmer, die Anstiege nicht mehr so brutal. Pausen in kleinen Bars mit Tapas sind fester Bestandteil jeder Tour. Keine Hymne, nur praktische Freude.
Besserer Preis, bessere Auswahl
Und sparen kann man auch. Flüge, Mietwagen und viele Hotels senken die Preise außerhalb der Hochsaison. Wer flexibel ist, bucht früh morgens einen Flug und gönnt sich am selben Tag ein Stück Mandelkuchen in einer Straßencafeteria – das schmeckt dann irgendwie besser, wenn man nicht in einer Menschenschlange stand.
Fazit: Mallorca im Herbst heißt: entspannter Alltag, ehrliche Feste, Bewegung und gutes Wetter ohne Dramatik. Kein Aufwand, nur die Insel, wie sie wirklich ist. Packt eine leichte Jacke ein – abends zieht es oft zu – und plant ein bisschen Zeit für spontane Stopps ein. Wer macht mit?