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Kann man auf Mallorca noch beruhigt im Meer baden? Ein Blick auf die Wasserqualität 2025

Kann man auf Mallorca noch beruhigt im Meer baden? Ein Blick auf die Wasserqualität 2025

17.08.2025
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Die gute Nachricht: An fast allen Stränden leuchten grüne Flaggen. Die weniger gute: Messungen sind oft Wochen alt und die Negativ‑Tendenz ist spürbar – vor allem nach Regenfällen.

Fast überall grün – aber wie aktuell sind die Daten?

Wenn man an einem heißen Augustmorgen an der Platja de Muro entlangläuft, scheint alles wie immer: Sonnenschirme, Kinder, das klare Wasser. Auf den offiziellen Karten aber springen einem 113 Messpunkte ins Auge – nahezu alle sind grün markiert. Nur ein einziger Punkt weist derzeit Gelb auf. Klingt beruhigend, stimmt. Bis man genauer hinschaut.

Wie die Kontrollen laufen

Die Badegewässer werden in der Saison (meist Mai bis Oktober) regelmäßig kontrolliert. Die beprobten Stellen verteilen sich auf gut ein Dutzend Küstenorte. In Summe kommen mehrere hundert Proben zusammen – aber pro Messpunkt sind es nur wenige Untersuchungen über den Sommer. Das heißt: Manche Angaben beruhen auf Proben, die Wochen alt sind. Bei den entlegeneren Buchten im Nordosten kann das schon mal fast einen Monat Unterschied machen.

Kurz gesagt: Die Flagge spiegelt einen Durchschnitts‑ und Langzeitbefund wider, nicht unbedingt die aktuelle Wasserlage nach einem Gewitter oder einer starken Schiffsbewegung.

Warum die Ergebnisse sich verschlechtern

Die Zahlen zeigen eine Entwicklung: Der Anteil „exzellenter“ Messpunkte ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Als häufigste Ursachen gelten veraltete Kanalnetze, überforderte Kläranlagen und die Kombination von Regen‑ und Schmutzwasserleitungen. Nach heftigen Niederschlägen läuft oft ungeklärtes Wasser ins Meer – und genau dann ist das Baden riskanter als die Wochenstatistik vermuten lässt.

Hinzu kommt, dass Siedlungs‑ und Touristenzahlen seit den 1980er‑Jahren stark gestiegen sind. Erst in den letzten Jahren investieren einige Gemeinden großflächig in Modernisierungen; Wirkungen dauern jedoch.

Was das für Badegäste bedeutet

Praktische Tipps aus dem Alltag: Nach starkem Regen erst einmal abwarten, die Flaggen an der Strandpromenade beachten und die örtlichen Hinweise lesen. Einige Gemeinden führen zusätzliche wöchentliche Proben durch – Palma zum Beispiel meldet häufiger Daten. Und ja: In Einzelfällen (z. B. kleine Buchten in Portals Nous) kann wegen schlechter Ergebnisse vom Baden abgeraten werden.

Ich habe letzte Woche mit einem Rettungsschwimmer an der Playa gesprochen: Er sagt, die Leute merken meist selbst, wenn das Wasser trüb ist. Trotzdem, Vertrauen entsteht erst, wenn Messzyklen dichter werden und Ergebnisse zeitnah veröffentlicht werden.

Fazit: Auf den meisten Stränden ist Baden sicher. Aber wer es ganz genau wissen will, sollte nach Regenperioden vorsichtig sein und lokale Meldungen prüfen. Ein grünes Fähnchen ist beruhigend – aber keine 100‑Prozent‑Garantie für den aktuellen Moment.