Refugios in der Tramuntana melden sich zurück
\nHeute Morgen, gegen 08:30 Uhr, hingen bereits die ersten Rucksäcke an den Leinen in Escorca – und man hörte das übliche Grummeln: Wanderer, die sich freuen, dass die Hütten wieder offen sind. Nach einer kurzen Sommerpause haben die sieben öffentlichen Wanderhütten auf Mallorca ihre Türen wieder aufgemacht. Für viele ist das ein kleiner Urlaub im Bergland, für andere die perfekte Flucht vor der Hitze unten am Meer.
\nDie Inselverwaltung meldet, dass bis Jahresende schon etwa 6.500 Reservierungen eingegangen sind – rund 25 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Kein Wunder: die Wege sind ab September einfach deutlich angenehmer, die Luft kühler, die Sonne nicht so knallhart. Wer die steilen Anstiege mag, plant jetzt wieder Wochenenden in der Serra de Tramuntana.
\nBesonders beliebt sind derzeit Traditionsorte wie Tossals Verds – dort sieht man im späten Nachmittag oft Gruppen, die auf die Terrasse mit Blick Richtung Puig Major ziehen. Auch Hütten weiter im Westen füllen sich schneller als sonst. Manche Einheimischen sagen, der Oktober sei für Wanderer die zweite Hochsaison; und ja, die Kalender zeigen, dass viele Wochenenden schon weitgehend ausgebucht sind.
\nKurzer Plausch mit einer Hüttenwirtin am Telefon: \"Die Leute fragen mehr nach Betten mit Decke als nach Isomatten\", lachte sie und nannte Oktober, November als besonders gefragte Monate. Es sind kleine Details wie diese, die zeigen, wie sehr sich das Profil der Besucher geändert hat: Weg von nur Sommerstrand, hin zu Natur- und Gebirgserlebnissen.
\nEin Wort zur Organisation: Wer spontan losziehen will, findet an manchen Hütten noch einzelne Plätze. Aber wer am Wochenende oder zu Feiertagen plant, sollte die Online-Reservierung nutzen oder kurz anrufen. Die Wege sind teils eng, Parkplätze an den Startpunkten begrenzt und die Hütten haben ihre Kapazität aus Sicherheits- und Komfortgründen.
\nFür die Inselverwaltung ist das auch ein Balanceakt: Mehr Buchungen bedeuten wirtschaftliche Nutzung, aber auch mehr Verantwortung für Naturschutz. Wärter und Freiwillige weisen auf Regeln hin — Feuergefahr, Abfall mitnehmen, Hunde anleinen. Gerade jetzt, wo die Waldbrandwarnstufe in manchen Monaten hoch sein kann, sind solche Hinweise nicht ohne Grund.
\nUnd wer denkt, es sei nur etwas für konditionsstarke Bergfexe: Die Refugios sind so unterschiedlich wie die Insel selbst. Einige liegen an längeren Trekkingrouten, andere sind überschaubarer und bieten guten Zugang für Familien, die abends eine andere Perspektive auf Mallorca suchen.
\nWenn Sie also noch ein Wochenende im Kopf haben: Packen Sie die Stirnlampe, prüfen Sie das Wetter (ein kurzer Schauer kann in den Bergen schnell kommen) und reservieren Sie frühzeitig. Die Hütten sind wieder da — und mit ihnen die ruhigen Morgen, die zünftigen Gespräche am langen Tisch und der Duft von Kaffee, der über die Steinmauern zieht.
\nPraktischer Tipp: Infos und Reservierungen laufen über die offizielle Seite der Inselverwaltung. Für spontane Pläne empfiehlt sich ein früher Start unter der Woche — und ein bisschen Geduld, wenn die Schlucht mal wieder voll ist.