Mallorca bleibt im Winter nicht komplett still: Etwa 20 Prozent der Häuser bleiben geöffnet, vor allem für Ältere und Veranstaltungsgruppen. Einige Orte profitieren mehr als andere.
Was passiert mit Mallorcas Hotels, wenn die Saison endet?
\nWenn die Strände leerer werden und die Parkplatzsuche entspannter, sind nicht alle Unterkünfte geschlossen. Rund ein Fünftel der Hotels auf Mallorca plant, auch in den kommenden Wintermonaten offen zu bleiben. Das klingt nach wenig, ist aber genug, um an manchen Orten das ganze Dorfleben durch die ruhige Saison zu bringen.
\n\nWo bleibt das Angebot erhalten?
\nBesonders in Orten wie Sóller und an der Bucht von Palma halten viele Häuser länger als früher durch. Vor Ort hört man, dass einige Häuser erst Mitte November schließen und im März wieder Gäste aufnehmen. Das ist praktisch: Die Abreise der Sommergäste verlagert sich, die Rezeptionen bleiben besetzt, und der Bäcker in der Nähe hat weiter Arbeit.
\n\nFür wen bleibt Mallorca im Winter attraktiv?
\nDie Zielgruppe ist klar: Ältere Reisende, oft im Rahmen des spanischen Imserso-Programms, suchen Ruhe, moderate Temperaturen und feste Programme. Aber es sind nicht nur Rentner — in den Konferenzsälen trifft man Delegationen, in Hallen kleine Sportteams und in Theatern Kulturgruppen. Man merkt: Die Insel setzt mehr auf Kongresse, Sport- und Kulturtourismus in den Nebensaisons.
\n\nFrühe Morgen im Passeig Marítim haben dann wieder eine andere Stimmung. Um 8 Uhr sitzen einige Gäste mit Zeit beim Kaffee, lesen die Zeitung und tauschen sich über Ausflugspläne aus. Das ist kein Massenbetrieb, aber ein verlässlicher Taktgeber für Cafés, Taxifahrer und Busverbindungen.
\n\nWas bedeutet das für die Branche?
\nDer Hotelverband FEHM beschreibt die verlängerte Saison inzwischen als festen Bestandteil des Jahresgeschäfts. Für Hoteliers heißt das: Personalplanung überdenken, Angebote anpassen (Frühstückszeiten, Kulturpakete, Transferdienste) und den Spagat zwischen Kosten und Nutzen meistern. Einige Häuser öffnen im Frühjahr sogar früher als früher, weil Wander- und Radgruppen dann wieder anreisen.
\n\nFür den Dienstleistungssektor ist der Effekt zwiespältig. Weniger Gäste bedeuten geringere Gesamtumsätze, aber die, die kommen, bringen stabilere Buchungen und oft auch Nachfrage nach Aktivitäten außerhalb der Strände — Museen, Konzerte, Ausstellungen.
\n\nMein Eindruck nach mehreren Wintern auf der Insel
\nAls jemand, der hier öfter im November herumläuft, fällt auf: Die Stadtzentren atmen durch, gleichzeitig bleiben Ecken lebendig, wo Hotels offen sind. Es ist nicht mehr das vollständige Winterschlaf-Feeling von früher. Die Insel verändert sich langsam, nicht rasant — und für Manche ist das ganz angenehm.
\n\nKurzfazit: Etwa 20 Prozent der Hotels sorgen dafür, dass Mallorca in den Wintermonaten erreichbar bleibt — für Senioren, Tagungs- und Sportgruppen. Die Verlängerung der Saison hilft einzelnen Regionen und verlangt von der Branche neue Ideen.
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