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Mallorquiner beschweren sich über 100‑Euro‑Bußgelder nach Fähre nach Barcelona

Mallorquiner beschweren sich über 100‑Euro‑Bußgelder nach Fähre nach Barcelona

27.08.2025
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Nach der Autofähre von Palma nach Barcelona zahlen immer mehr Insulaner überraschend 100 Euro Strafe – viele klagen über fehlende Hinweise und schlechte Information durch Reedereien.

„Wir wussten von nichts“: Überraschende Knöllchen nach der Fähre

Es ist ein Morgen wie viele andere im Hafen von Palma: die Fähre legt an, Urlauber und Residenten holen ihr Gepäck, Motoren starten. Doch immer öfter folgt kurz nach dem Ablegen der Erleichterung ein böses Erwachen. Mehrere Fahrer berichten, dass sie nach der Einfahrt ins Stadtgebiet von Barcelona einen Bußgeldbescheid über 100 Euro bekamen – einfach so, weil ihr Auto die Vorgaben der Umweltzone nicht erfüllte.

Wo liegt das Problem?

Der Knackpunkt ist die Lage der Emissions‑Kontrollzone direkt hinter dem Hafenausgang. Wer mit dem Auto von der Fähre rollt, steht praktisch sofort in einem Bereich mit strengen Regeln: Kennzeichnungspflicht, bestimmte Euro‑Standards oder spezielle Plaketten. Viele, die die Strecke regelmäßig fahren — etwa Pendler zwischen Palma und Festland, aber auch Familien, die für ein langes Wochenende übersetzen — sagen, sie seien nicht ausreichend informiert worden.

Betroffene aus Orten wie Bunyola oder Capdepera erzählen, dass bei der Ankunft weder in der Hafenhalle noch auf dem Fährticket Hinweise standen. Mancher brachte es auf den Punkt: „Ich war früh dran, der Bordverkauf war noch geschlossen, niemand hat mir etwas gesagt.“ Ein anderer klagt über automatische Kameras, die Verstöße registrieren, ohne dass es vorher eine Übergangsfrist gegeben habe.

Wer muss mehr tun?

Die Stimmen richten sich gegen mehrere Stellen: die Reedereien, die beim Ticketverkauf Pflichthinweise geben sollten; der Hafenbetreiber, der an Ausfahrten deutliche Schilder anbringen könnte; und nicht zuletzt Behörden in Barcelona, die über Aufklärungskampagnen die Regelungen bekannter machen müssten. Viele fordern praktikable Lösungen statt pauschaler Strafzahlung — zum Beispiel Hinweisschilder unmittelbar am Ausfahrtbereich, gedruckte Infoblätter auf der Fähre oder eine Frist, in der Erstverstöße verwarnend behandelt werden.

Konkrete Tipps für Reisende

Wer demnächst mit dem Auto nach Barcelona übersetzen will: Vor der Abfahrt kurz die Regelungen der Emissionszone prüfen, bei der Reederei nachfragen und das Navigationsgerät auf Routen außerhalb der ZBE stellen, falls möglich. Falls trotzdem ein Bescheid kommt, hilft es, Belege über den Fährtransfer, Ankunftszeit und eventuelle fehlende Hinweise zu sammeln — das kann bei Widerspruch nützlich sein.

Am Ende bleibt ein Stück Ärger, das vermeidbar wäre. Ein 100‑Euro‑Knöllchen ist lästig, vor allem, wenn man sich hinterher fragt: Hätte man das verhindern können? Viele Mallorquiner hoffen jetzt auf klarere Informationen — und auf mehr Augenmaß bei den Kontrollen für Besucher, die nur kurz an Land sind.