Erneuter Einsturz auf der Baustelle am Flughafen Palma
Am späten Freitagvormittag, gegen 09:30 Uhr, gab es wieder einen Zwischenfall auf der Großbaustelle des Flughafens Palma. In einem nicht für Reisende zugänglichen Bereich stürzte ein mehrstöckiger Abschnitt einer Bauwand herab und landete auf einem Fertigteilmodul. Zum Glück wurde niemand verletzt, doch das Modul wurde deutlich in Mitleidenschaft gezogen.
Was vor Ort passiert ist
Augenzeugen berichten von einer Staubwolke und dem dumpfen Knall, den man noch in den kleinen Cafés an der Zufahrt zur Carretera del Aeropuerto gehört haben will. Techniker der Bauleitung sperrten den Bereich sofort ab, Bauarbeiten wurden eingestellt und die Feuerwehr sowie Sicherheitsdienste rückten an. Laut der Betreibergesellschaft Aena wurden umgehende Kontrollen eingeleitet und ein Sanktionsverfahren gegen das ausführende Unternehmen eröffnet.
Wichtig: Der Bereich, in dem die Wand einstürzte, liegt nicht in den öffentlichen Bereichen des Terminals — daher gab es keine betroffenen Passagiere. Dennoch wirkt die Szene beunruhigend: auf Bildern am Abend war das beschädigte Fertigteil klar erkennbar.
Kein Einzelfall
Das ist nicht der erste Vorfall seit Beginn der umfangreichen Umbauarbeiten. Im Juni gab es bereits einen Einsturz in der Nähe der Gepäckbänder in der Ankunftshalle, bei dem eine Schutzscheibe zu Bruch ging. Im Februar fiel ein Teil der Deckenverkleidung vor den Sicherheitskontrollen. Solche Zwischenfälle schüren bei Anwohnern und Beschäftigten das Gefühl, dass die Kontrollen strenger werden müssten.
Arbeiter, die nicht namentlich genannt werden wollen, berichten von hoher Arbeitsdichte auf der Baustelle und Termindruck. Von offizieller Seite heißt es, alle Sicherheitsprotokolle würden beachtet — Ermittlungen sollen nun klären, wo es Lücken gab.
Was jetzt zu erwarten ist
Die Betreiberseite hat die Arbeiten in dem betroffenen Sektor gestoppt, Prüfingenieure sind vor Ort, und das Ergebnis der Untersuchung wird in den kommenden Tagen erwartet. Dazu kommen mögliche Buß- und Sanktionsmaßnahmen gegen das beauftragte Unternehmen. Für Reisende ändert sich kurzfristig wenig: Die öffentlichen Check‑in‑ und Abfertigungsbereiche sind weiterhin in Betrieb, wie Aena betont.
Dennoch: Für viele Mallorquiner ist die Serie von Vorfällen ein Warnsignal. In Gesprächen am Nachmittag auf der Plaça de Cort hörte ich Sätze wie „Wenn schon hier Fehler passieren, was ist dann in anderen Projekten los?“ Die Stimmung ist angespannt, das Misstrauen gegenüber dem Tempo der Bauarbeiten wächst.
Wir bleiben dran und berichten, sobald es neue Erkenntnisse zur Ursache des Einsturzes oder zu möglichen Folgen für den Bauplan gibt.
Hinweis: Sollten sich zeitnah Angaben ändern, werden wir die Informationen aktualisieren. Sicherheit geht vor — und das erwarten viele, die täglich am Flughafen arbeiten oder ihn benutzen.