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Mieter auf Mallorca: Staatliche Zuschüsse kommen, aber mit vielen Bedingungen

Mieter auf Mallorca: Staatliche Zuschüsse kommen, aber mit vielen Bedingungen

25.09.2025
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Wer wenig verdient und zur Miete wohnt, kann ab November Zuschüsse beantragen – bis zu 3.000 Euro jährlich. Achtung: Mietobergrenze und Einkommensgrenzen schränken viele aus.

Hilfe für Mieter, aber nicht für alle

Die Balearenregierung hat ein neues Unterstützungsprogramm auf den Weg gebracht: Bis zu 3.000 Euro pro Jahr sollen Mieter:innen entlasten. Klingt gut, und ja — für viele ist das wirklich eine Erleichterung. Trotzdem: Wer hofft, dass das Ganze flächendeckend greift, wird enttäuscht. Die Details sind entscheidend.

Wen es trifft und wer leer ausgeht

Die Fördersumme stammt aus einem Topf von insgesamt 9,3 Millionen Euro. Anträge sind erst ab dem 14. November möglich; dann gilt "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" bis zum 15. Dezember. Praktisch: Wenn du morgens um 9:30 am Computer sitzt, hast du bessere Chancen als jemand, der erst nachmittags Zeit hat.

Die Bedingungen klingen harmlos, sind aber eng: Die Monatsmiete darf höchstens 900 Euro betragen — eine Vorgabe des nationalen Wohnungsministeriums. In Städten wie Palma ist das eine echte Barriere: Viele Wohnungen liegen darüber. Die Landesregierung hatte eine Erhöhung auf 1.200 Euro gefordert, durchgekommen ist sie nicht.

Einkommen, Papierkram und Ausnahmen

Beim Haushaltseinkommen liegt die Grenze meist bei 25.200 Euro jährlich. Für kinderreiche Familien oder Menschen mit Behinderung steigt der Wert bis zu 42.000 Euro. Außerdem braucht man eine spanische Staatsbürgerschaft oder eine gültige Aufenthaltserlaubnis, einen gültigen Mietvertrag und Nachweise über Einkommen und Zahlungen — also Kontoauszüge, Lohnabrechnungen, Steuerbescheide. Ohne vollständige Unterlagen läuft nichts.

Wichtig: Die Hilfe ist zweckgebunden für die Mietzahlung und lässt sich in der Regel nicht mit anderen staatlichen Wohnbeihilfen kombinieren. Für besonders schutzbedürftige Personen — etwa Opfer häuslicher Gewalt oder akut von Zwangsräumung Bedrohte — gelten Erleichterungen.

Praktischer Rat aus dem Alltag

Ich habe gestern Vormittag beim Ratsch mit zwei Nachbarn an der Plaça gedacht: Wer ohnehin knapp über den Einkommensgrenzen liegt oder 1.000 Euro Miete zahlt, bleibt außen vor. Falls du dich bewirbst, pack folgende Unterlagen bereit: Ausweis/Aufenthaltspapier, aktuelle Mietverträge, Kontoauszüge der letzten drei Monate, Lohn- oder Rentenbescheide und eine IBAN für die Überweisung. Und: Früh dran sein — der Topf ist begrenzt.

Fazit: Das Programm ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Allheilmittel. Für viele Haushalte wird es helfen, für andere bleibt es zu eng geschnürt. Die Diskussion über eine höhere Mietobergrenze und weitergehende Maßnahmen wird sicher weitergehen — und wir bleiben dran.