Mallorca Magic Logo
Palma: Frau zu Bewährungsstrafe verurteilt – 35.000 Euro nach erfundener Geschichte erbeutet

Palma: Frau zu Bewährungsstrafe verurteilt – 35.000 Euro nach erfundener Geschichte erbeutet

01.10.2025
👁 2417

Ein Gericht in Palma verurteilte eine Frau zu einer Bewährungsstrafe, nachdem sie einen Mann mit der erfundenen Geschichte eines inhaftierten Partners um über 35.000 Euro brachte. Sie muss die Summe nun zurückzahlen.

Bewährung statt Gefängnis – und Rückzahlungsplan

Am Mittwochvormittag, im eher nüchternen Saal des Gerichts in Palma, sprach die Richterin das Urteil: 21 Monate Haft auf Bewährung. Keine Gefängniszelle im Blick. Dafür die Auflage, die gestohlenen Beträge in Raten zurückzuzahlen. Das klingt auf den ersten Blick nach mildem Ausgang. Für das Opfer war es das nicht.

\n\n

So lief der Betrug ab

\n

Der Maschenzug, so laut Anklage, war simpel und tragisch zugleich. Die Angeklagte gab vor, einen festen Partner zu haben, der am Flughafen von Palma wegen Goldschmuggeln festgenommen worden sei. Er brauche dringend Geld für Kaution und Anwalt, sagte sie dem Mann. Er glaubte ihr und überwies über mehrere Monate größere Summen ins Ausland – insgesamt mehr als 35.000 Euro.

\n\n

Die Schilderung erinnert an die alten Betrugsfälle, nur dass die Mittel moderner sind: schnelle Überweisungen, Dringlichkeitsgeschichten und eine Adresse, die sich nicht überprüfen ließ. Der angebliche Partner existierte laut Prozess nicht. Die Frau hat die Taten schließlich gestanden.

\n\n

Was das Urteil bedeutet

\n

21 Monate auf Bewährung heißt: Solange die Verurteilte keine weiteren Straftaten begeht und die Rückzahlungen leistet, bleibt der Freiheitsentzug aus. Zusätzlich muss sie die Beute in Raten an das Opfer zurückgeben. Details zum Rückzahlungsplan wurden nicht öffentlich vollständig gemacht – üblich in solchen Verfahren, um den Privatbereich zu schützen.

\n\n

Die Richterin betonte bei der Urteilsbegründung, dass das Vertrauen des Opfers ausgenutzt worden sei. Man konnte die leeren Stellen zwischen den Zeilen förmlich spüren: Reue, aber eben auch Vorsatz.

\n\n

Ein Eindruck vom Ort des Geschehens

\n

Palma ist nicht groß und Geschichten wie diese liegen nah beieinander: Cafés an der Rambla, E-Mails, kurze Telefonate. Ich saß heute nach der Verhandlung kurz draußen in der Sonne, neben mir ein älteres Ehepaar, das kopfschüttelnd die Zeitung las. Solche Fälle verunsichern. Nicht nur die Opfer, auch Menschen, die hier leben und Gäste, die ankommen.

\n\n

Wichtige Lektion: Misstrauen schützt

\n

Die einfache Lehre ist: Misstrauen ist manchmal nützlich. Wer kurzfristig hohe Summen ins Ausland überweist, sollte genau prüfen. Banken und Polizei beraten: Ruhe bewahren, Belege sammeln, Anzeige erstatten. Oft hilft ein Anruf bei Freunden oder der Familie, bevor man das Konto leert.

\n\n

Für den Mann in diesem Fall bleibt die Erinnerung an verlorenes Geld – und die Hoffnung, dass die Raten den Schaden zumindest teilweise wiedergutmachen. Die Justiz hat ein Zeichen gesetzt, aber so etwas fühlt sich nur selten komplett gerecht an.

\n\n

Wenn Ihnen etwas ähnliches passiert ist: Wenden Sie sich an die örtliche Polizei in Palma und kontaktieren Sie Ihre Bank. Dokumentieren Sie Überweisungen und Nachrichten – das hilft vor Gericht.