Kurz vor der Ziehung füllen sich wieder die Kioske in Palma: Viele Mallorquiner kaufen ihr Los erst im Dezember. Die Balearen geben im Schnitt deutlich weniger aus als der spanische Durchschnitt.
Palma: Loskäufe für die Weihnachtslotterie ziehen jetzt an
Seit Beginn der Woche merkt man es an kleinen Zeichen: in der Carrer de Sant Miquel steht wieder mehr Schlange vor dem Tabakladen, im Mercado de l'Olivar klingeln Stimmen, die über Nummern feilschen, und in den Cafés am Passeig des Born wird über „el Gordo“ und Glück gesprochen. Viele Menschen auf Mallorca haben die Tradition, ihr Los erst im Dezember zu kaufen – oft nur wenige Tage vor der Ziehung am 22. Dezember. Dieses Jahr erwarten die Verkaufsstellen in Palma deshalb einen spürbaren Anstieg der Verkäufe ab dieser Woche.
Einige Nummern sind bereits vergriffen; an besonderen Punkten wie Plaça Major oder an beliebten Kiosken in Santa Catalina sieht man Aushänge mit „agotado“. Das passt zu dem Muster, das wir hier seit Jahren beobachten: die Vorfreude wächst während der Adventszeit, und wer es erst ausprobiert, kauft gern spontan beim Bäcker, beim Zeitungsladen oder an der Tankstelle.
Ein interessanter Fakt: Auf den Balearen geben Haushalte für die Weihnachtslotterie deutlich weniger aus als im spanischen Schnitt. Im Durchschnitt sind es hier etwa 43 Euro pro Person, während landesweit rund 76 Euro ausgegeben werden. Das bedeutet nicht, dass die Begeisterung fehlt – eher zeigt es, dass viele inselbewohnende Käufer lieber kleinere Beteiligungen (sogenannte \"participaciones\") erwerben und sich so das Risiko und die Kosten teilen.
Für die lokalen Geschäfte ist das eine willkommene Nachricht. Kioske und kleine Läden erleben während der Weihnachtszeit zusätzlichen Fußverkehr; das Geld bleibt oft in der Nachbarschaft. Wer morgens die Calatrava-Straße entlanggeht, hört das Klappern von Losstreifen und das freundliche Gespräch zwischen Stammkunden und Ladenpersonal. Gerade in kühleren Dezembertagen sind diese Begegnungen trotz der Hektik eine vertraute Inselroutine.
Warum das gut für Mallorca ist: Die Lotteriegewinne und vor allem die Zahlungen für Lose sorgen kurzfristig für Umsatz in kleinen Betrieben, die in der Nebensaison auf jeden Euro angewiesen sind. Kleine Loskäufe bedeuten außerdem, dass mehr Menschen teilnehmen können – das stärkt das Gemeinschaftsgefühl, wenn Nachbarn zusammen Anteile kaufen oder Kollegen in der Bar eine Zahl teilen.
Ein paar praktische Hinweise für alle, die noch ein Los suchen: Früh kommen sichert die Wunschnummer, vor allem in beliebten Kiosken. Wer nicht den vollen Preis zahlen möchte, fragt nach Participaciones; das ist auf der Insel üblich und kostet oft nur wenige Euro. Achtet auf die Öffnungszeiten der Verkaufsstellen rund um die Feiertage — manche Läden schließen eher, andere haben extra Schichten. Und: Lose sind traditionell ein Geschenk, das sich gut zum Teilen eignet.
Das kleine Ritual rund um die Weihnachtslotterie gehört auf Mallorca zur Adventszeit wie Mandelgebäck und Weihnachtsbeleuchtung. Auch wenn die durchschnittlichen Ausgaben hier niedriger sind als anderswo in Spanien, macht gerade diese Art des Teilens die Inselgemeinschaft spürbar. Wer durch Palma spaziert, hört im Dezember mehr Lachen, mehr Pläne und manchmal auch das stille Hoffen auf die Gewinnzahlen — das ist eine leise, aber echte Form von Vorfreude.
Ausblick: In den kommenden zwei Wochen wird das Treiben noch zunehmen. Für Händler heißt das: Nachbestellungen bereithalten, für Käufer gilt: Früh stöbern, Nummern sichern oder gemeinsam kaufen und das Fest ein bisschen geselliger machen.
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