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Zwei Palmas in einer Stadt: Wo in Palma die meisten Euro zu Hause sind

Zwei Palmas in einer Stadt: Wo in Palma die meisten Euro zu Hause sind

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Neue Steuerdaten zeigen: In Palma klafft ein kräftiger Unterschied zwischen Vierteln. Sant Jaume führt die Liste an – andere Bezirke kommen kaum auf die Hälfte.

Ein Blick auf die Adressen: Warum Palma geteilt wirkt

Wenn man morgens durch La Rambla schlendert, riecht man manchmal Kaffee und die kleine Unruhe einer Großstadt. Geht man zwei Seitenstraßen weiter, kann man fast vergessen, dass in derselben Stadt Menschen mit ganz anderen Taschengeld-Reserven wohnen. Neue Zahlen der Finanzbehörden machen das deutlich: Palma wirkt inzwischen wie zwei Städte in einer.

Wer verdient wie viel – kurz erklärt

Im Viertel Sant Jaume, das zwischen La Rambla und dem Torrent de sa Riera liegt, bleibt laut Statistik im Schnitt deutlich mehr von jedem Euro übrig. Haushaltseinkommen dort: rund 69.523 Euro pro Jahr. Dahinter folgt das historische Montisión östlich der Kathedrale mit etwa 56.468 Euro.

Zum Vergleich: In Touristenvierteln wie El Arenal liegt das durchschnittliche verfügbare Einkommen nur bei etwa 25.607 Euro. Son Canals, Son Cladera und Pere Garau bewegen sich ähnlich tief – da merkt man den Unterschied im Geldbeutel im Alltag stärker.

Warum das so ist

Forscherinnen und Forscher der Universitäts-Institute hier sagen: Es handelt sich um historische Entwicklungen und unterschiedliche Wohnungsstrukturen. Im Westen und Zentrum hat sich in den letzten Jahrzehnten viel vermehrt: Luxuswohnungen, renovierte Stadtpaläste, neue Bewohner mit hohen Einkommen. Im Osten wohnen oft Familien und Arbeitergenerationen, deren Einkommen geringer sind.

Ein Fachmann bringt es auf den Punkt: Manche Straßen sind so aufpoliert, dass schon der Duft der Cafés signalisiert, wer hier wohnt. In anderen Quartieren sieht man dagegen ganz andere Lebensrealitäten, kleine Läden, mehr Bedarf an Sozialangeboten.

Was das für Palma bedeutet

Das Gefälle ist nicht nur Statistik, es wirkt im Alltag: Schulen, kleine Handwerksbetriebe, Mieten und Straßenbild verändern sich. Gentrifizierung spielt eine Rolle – gleichzeitig gibt es Stadtteile, in denen Tourismus und Geringverdiener dicht nebeneinander leben, was die Durchschnittswerte verzerren kann.

Für die Stadtplanung heißt das: mehr differenzierte Maßnahmen statt Einheitslösungen. Ob es um Verkehr, soziale Angebote oder Wohnraum geht – wer die Karten liest, weiß, dass Palma ungleich verteilt ist.

Ich persönlich laufe gern durch Sant Jaume in einem ruhigen Nachmittagssonnenschein, aber ich erinnere mich auch an eine Bäckerei in Pere Garau, die seit Jahrzehnten von derselben Familie geführt wird. Zwei Palmas, ein Gefühl – das bleibt beim Genießen des Cafés und beim Blick auf die Statistik gleich.

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