Mallorca Magic Logo
Palmas Ortspolizei droht mit Protesten: Geduld ist aufgebraucht

Palmas Ortspolizei droht mit Protesten: Geduld ist aufgebraucht

26.09.2025
👁 2437

Vier Gewerkschaften rufen für den 15. Oktober zu einer Demonstration in Palma auf. Hintergrund sind ungelöste Dienstplan- und Gehaltsstreitigkeiten — und das Gefühl, immer wieder vertröstet zu werden.

Die Stimmung ist gereizt – Protesttermine stehen

In Palma knistert es, und zwar nicht nur am Passeig an einem sonnigen Nachmittag: Mehrere Gewerkschaften der Ortspolizei haben angekündigt, im Oktober auf die Straße zu gehen. Konkret sind Aktionen für den 15. Oktober geplant, außerdem bereitet eine weitere Organisation bereits einen Aufmarsch auf der Plaza de Cort für den 6. Oktober vor.

Worum es geht

Die Ärgerpunkte sind ziemlich konkret: Ein Umbau der Dienstpläne, der seit Monaten – nach Gewerkschaftsangaben sogar über anderthalb Jahren – in Aussicht gestellt, aber nicht umgesetzt wird. Die Reform sollte eigentlich gerechtere Schichten, eine Rotation für Nacht- und Wochenenddienste und einheitlichere Bedingungen bringen. Viele Beamte fühlen sich inzwischen so, als hätten sie ein Versprechen bekommen, das niemand einhält.

Zusätzlich schwebt die Gehaltsfrage wie ein dicker Wolkenkessel über den Verhandlungen. Eine Gewerkschaft fordert Zulagen in Höhe von 36.000 Euro, die Stadt sieht eher eine Grenze bei etwa 31.000 Euro. Dazu kommen Streitigkeiten um die Anrechnung von Schichtarbeit im Jahrespensum – und die grundsätzliche Frage, wie Wertschätzung in Zahlen aussieht.

Wer protestiert — und gegen wen?

Beteiligt sind mehrere Verbände: CCOO, UGT, SPPMe und CSIF haben die gemeinsame Aktion für Mitte Oktober angekündigt; die Gewerkschaft ATAP plant separat Anfang des Monats eine Kundgebung. Im Fokus steht die konservative Stadtspitze unter Bürgermeister Jaime Martínez (PP). Betroffene sprechen von ständigen Verzögerungen und einem "respektlosen Umgang" mit Fristen – das ist wörtlich, aber ich habe zahlreiche Telefonate geführt, in denen die Stimmung noch direkter beschrieben wurde: "Wir werden hinhalten und vertröstet", lautete ein oft gehörter Satz.

Für Anwohner und Besucher bedeutet das: erhöhte Sichtbarkeit der Polizei in den Tagen rund um die Aktionen, mögliche Beeinträchtigungen im Zentrum und natürlich viele Gespräche in den Cafés rund um die Plaça.

Was jetzt passieren könnte

Die Gewerkschaften drohen nicht nur mit Demonstrationen, sondern halten auch weitere Protestformen offen, sollte es bis Mitte Oktober zu keiner spürbaren Bewegung kommen. Ein wichtiges Detail: Viele Polizisten sind weniger verärgert über die grundsätzliche Idee einer Umstrukturierung als über das zurückgenommene Versprechen, in ihrem bisherigen Bereich bleiben zu dürfen. Das Gefühl, Zusagen würden gekippt, ist zentral.

Ob die Stadtverwaltung kurzfristig Zugeständnisse macht oder die Auseinandersetzung eskaliert, wird in den kommenden Wochen entschieden. Ich werde weiter nachhaken und vor Ort berichten — die Gespräche sind noch in vollem Gang, die Coffeebars an der Lonja haben dazu bereits ihre eigene Meinung.