Arbeitskampf angekündigt: Was im September auf uns zukommen könnte
\nIm Büro am Plaça de Cort, an der Theke im Sozialamt oder bei Gericht: Überall ist derzeit eine leise, aber spürbare Anspannung. Gewerkschaften auf den Balearen bereiten einen groß angelegten Arbeitsausstand vor, der im Laufe des Septembers beginnen könnte. Betroffen wären nach aktuellen Schätzungen mehr als 10.000 Beschäftigte aus Verwaltung, Justiz und Sozialversicherungen.
\n\nWarum die Beschäftigten auf die Straße gehen
\nDie Hauptforderung ist simpel und ehrlich: mehr Geld. Viele Angestellte klagen, dass die Lebenshaltungskosten auf den Inseln deutlich über denen auf dem Festland liegen – Miete, tägliche Ausgaben, Pendelkosten. Dazu kommt Frust über dauerhaft unbesetzte Stellen, die den Druck im Alltag erhöhen. Ein stadtbekannter Spruch, den man zurzeit oft hört: „Wir sind da, aber nicht ausreichend.“
\n\nVertreter der Beschäftigten sagen, dass ohne spürbare Gehaltsanpassungen die Personalnot weiter zunehmen wird. Die Folge sind längere Wartezeiten, engere Terminvorgaben und abgenutztes Personal. Das merken schon jetzt Menschen, die einen Termin beim Rathaus haben oder Papiere bei der Sozialversicherung brauchen.
\n\nKonkrete Folgen für den Alltag
\nEin Streik würde keine Schlagzeilen bleiben, sondern konkret spürbar sein: verzögerte Behördenverfahren, vollere Telefonleitungen, Nachfragen bei der Kommunalverwaltung und mögliche Verschiebungen von Gerichtsterminen. Familien, die Anträge stellen müssen, könnten mehrere Wochen länger warten. Auch öffentliche Dienstleistungen in kleineren Gemeinden, zum Beispiel auf der Ostküste, wären anfälliger — dort hält oft nur eine Handvoll Mitarbeiter die Abläufe am Laufen.
\n\nAuf den Straßen rund ums Rathaus in Palma und an der Avenida Jaime III werden bereits Vorbereitungen getroffen; viele Mitarbeiter überlegen, wie sie Dienste aufrechterhalten können. Gleichzeitig versuchen Arbeitgeber und Politik, Verhandlungen anzustoßen, um einen flächendeckenden Streik abzuwenden.
\n\nWas Sie tun können: Informieren Sie sich vorab online über Termine, bringen Sie nötige Unterlagen früher vorbei und planen Sie etwas mehr Zeit ein, falls Sie im September Behördengänge vorhaben. Die Lage bleibt dynamisch — wir halten Sie auf dem Laufenden.