Volles Ufer, laute Beats: Patrona füllt Palmas Paseo Marítimo
\nEs roch nach Salzwasser, gebrannten Mandeln und Benzin vom Bühnenaufbau. Gegen 20 Uhr standen die ersten Reihen schon dicht am Absperrgitter, um 22 Uhr schätzte die Stadtverwaltung: etwa 32.000 Besucher entlang des Paseo Marítimo und im Parc de la Mar — direkt unterhalb der Kathedrale.
\nInternationale Acts und lokale Stimmung
\nAuf der Bühne wechselten elektronische Klänge von internationalen DJs wie WhoMadeWho zu Sets der bekannten BLOND:ISH. Die Musik war laut genug, dass man sie noch in den Seitenstraßen hörte. Zwischen Touristen mit Kameras und Einheimischen in Flip‑Flops mischten sich Familien mit Kindern, Paare, Nachtschwärmer und Leute, die offensichtlich die ganze Nacht bleiben wollten. Ich habe an der Bar auf dem Born‑Platz einer Frau zugehört, die lachend sagte: „So etwas fehlt Palma im Sommer nie.“
\nStadt zahlt – mit einem Ziel
\nDie Stadt hat für das Event rund 330.000 Euro eingeplant. Oberbürgermeister und Organisation begründen das als Investition in Palmas öffentliche Kulturagenda und als Baustein der Bewerbung für den Titel Kulturhauptstadt 2031. Ob das Geld gerechtfertigt ist, wurde am Rand lebhaft diskutiert: Für manche waren die Straßen sperrenden Absperrungen nervig, andere lobten das Sicherheitskonzept und die saubere Organisation.
\nPolizei und Ordnungsdienste regelten An- und Abstrom, es gab temporäre Verkehrssperren auf der Avinguda Gabriel Roca. Wer spät kam, nahm es gelassen: Taxifahrer auf der Muelle Comercial winkten Pendelstrecken hin und her, Bierverkäufer auf Rädern waren Dauergast in den Gassen.
\nFeuerwerk über der Bucht
\nAls krönender Abschluss ging gegen 23:30 Uhr ein Feuerwerk über der Bucht hoch — eine knapp zehnminütige Show, die die Kathedrale von hinten silbern beleuchtete. Applaus, Handylichter, ein paar Raucher, die leiser wurden. Dann zerstreute sich die Menge geordnet, Straßenbahn‑ und Busverbindungen füllten sich langsam wieder.
\nAm Ende bleibt der Eindruck: Palma hat an diesem Abend seinen Uferstreifen zurückerobert — als Ort für große Freiluft‑Musik, für Zusammenkunft und für die Frage, wie Stadtleben und öffentliche Mittel künftig zusammenpassen. Ich war gegen Mitternacht noch an der Plaça de Weyler, die Luft frisch, und dachte: Das war laut, freundlich und ein bisschen wild. So kennen wir unsere Stadt.