Nach mehr als zehn Jahren sind die zentralen Figuren einer neapolitanischen Weihnachtskrippe wieder in Palma zu sehen. Die Restaurierung kostete rund 400.000 Euro; Öffnung heute um 19 Uhr mit Konzert, Ausstellung bis 6. Januar.
Historische Krippe kehrt nach Palma zurück: Restaurierte Figuren ab heute zu sehen
Maria, Josef, das Jesuskind und fünf barocke Engel nach aufwendiger Restaurierung in La Sang ausgestellt
Ab heute Abend gibt es in Palma eine kleine, aber feine Rückkehr in die Adventszeit: Die neapolitanische Weihnachtskrippe, deren zentrale Figuren seit über einem Jahrzehnt nicht öffentlich zu sehen waren, steht wieder in der Iglesia de la Sang. Um 19:00 Uhr wird die Präsentation mit einem Konzert eröffnet; die Figuren bleiben bis zum 6. Januar in der Kirche zu besichtigen.
Hinter der Rückkehr stehen aufwendige Restaurierungsarbeiten, finanziert vom Inselrat von Mallorca. Die wichtigsten Statuen — Maria, Josef, das Jesuskind und fünf barocke Engel — wurden über Monate konserviert und aufgearbeitet. Für die Arbeiten sind Angaben zufolge rund 400.000 Euro veranschlagt worden. Das Ergebnis: empfindliche Farbfacetten, gefügte Risse und lose Vergoldungen sind behutsam gesichert, ohne dem historischen Charakter die Spuren der Zeit wegzunehmen.
Wer an einem Winterabend durch Palmas Altstadt läuft, kennt das spezielle Flirren der Straßenlaternen im Hauch von Meerluft. Die Krippe in La Sang ist genau so ein Stück Alltag, das für viele Familien und für Besucher Sinnbilder der Jahreszeit sind. Das leise Murmeln der Touristen, das Klappern von Kaffeetassen aus den Cafés rund um die Kirche und die Laternen, die über Kopfsteinpflaster Schatten werfen — all das macht den Betrachtern den Zugang zur Szene leichter: Die Figuren wirken weniger Museumsobjekt als lebendige Erinnerung.
Wichtig ist: Es handelt sich um zentrale, historische Figuren neapolitanischer Bildhauerkunst aus dem barocken Repertoire. Solche Krippen sind nicht nur religiöse Darstellungen, sondern auch Zeugnisse traditioneller Handwerkskunst — mit Feinschnitzerei, Farbschichten und Blattvergoldungen, die besondere Pflege brauchen. Die Restaurierung will diese Balance halten: konservieren, ohne die Authentizität zu glätten.
Für Palma hat die Rückkehr der Krippe mehrere Seiten: kulturell bedeutet sie, dass ein altes Stück Stadttradition wieder sichtbar wird. Für die Besucherzahlen in der Vorweihnachtszeit ist es eine zusätzliche Attraktion, die Einheimische ebenso anzieht wie Gäste, die Weihnachten auf der Insel verbringen. Nicht zuletzt ist die Wiederöffnung auch ein praktisches Signal: Denkmalpflege auf den Balearen bekommt hier Raum, statt in Depots zu verschwinden.
Eine kleine Alltagsszene dazu: Am Nachmittag kann man vor der Kirche Seniorinnen sehen, die mit Einkaufstaschen eine Bank ansteuern, Jugendliche mit warmen Mänteln posieren für Fotos, und ein Straßenmusiker stimmt stillere Weihnachtslieder an. Solche Beobachtungen zeigen, wie Kunst in den städtischen Rhythmus zurückkehrt — behutsam, mit Respekt vor Alter und Gebrauch.
Was bleibt nun zu tun? Sichtbar ist die Arbeit der Restauratorinnen und Restauratoren; unsichtbar bleiben Langzeit-Maßnahmen: geeignete Klimakontrollen, regelmäßige Kontrollen der Holzsubstanz und eine klare Ausstellungspflege, die menschliche Nähe und Schutz zusammenbringt. Besucher sollten die Gelegenheit nutzen, die Krippe jetzt zu sehen — aber auch das Bewusstsein stärken, dass konservatorische Arbeit fortlaufend Pflege braucht.
Die Ausstellung läuft bis zum 6. Januar in der Iglesia de la Sang in Palma. Das Eröffnungs-Konzert heute um 19:00 Uhr markiert den Start; danach ist die Krippe während der Öffnungszeiten der Kirche zugänglich. Wer also einen Abendspaziergang plant, findet hier eine stille, handwerklich beeindruckende Szene der Weihnachtszeit — eine Erinnerung daran, dass Kulturarbeit Zeit, Geld und Geduld verlangt.
Kurz gefasst: Nach über zehn Jahren sind die zentralen Figuren einer neapolitanischen Krippe wieder öffentlich; Restaurierung durch den Inselrat mit rund 400.000 Euro; Ausstellung in La Sang ab heute, Eröffnungskonzert um 19:00 Uhr, Sichtbar bis 6. Januar.
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