Weihnachtszeit in Palma: Über 300 Aktionen bringen Stimmung in die Stadt

Palma macht sich warm: Mehr als 300 Aktionen, viel Leben auf den Straßen

Wenn abends die Laternen auf der Plaça Major flackern und der Atem in der kühlen Luft kleine Wolken bildet, merkt man: Palma zieht die Winterjacke an. Die Stadtverwaltung hat in diesem Jahr über 300 einzelne Aktionen angekündigt – verteilt auf Plätze, Kirchen und Kulturhäuser. Wer jetzt durch die Altstadt schlendert, hört Stimmen, ein entferntes Klavier, das Klappern von Absatz auf Kopfsteinpflaster und immer wieder das Lachen von Kindern. Genau diese Atmosphäre macht die Vorweihnachtszeit hier besonders.

Krippen, Mercat de l'Olivar und ein ungewöhnlicher Ort fürs Anschalten

Die große Krippe im Rathaus, das Cort, steht wieder im Zentrum und ist bis zum 5. Januar geöffnet; werktags meist bis in den Abend, an Wochenenden knapper. Über die Stadt verteilt laden weitere Krippen in Kirchen und Kulturstätten zum Verweilen ein. Eine besonders großzügige Installation lockt derzeit täglich viele Besucher zum Mercat de l'Olivar – die Blicke bleiben an Figuren, Lichtern und kleinen Details hängen.

Ein Tipp für alle, die sich das festliche Einschalten der Beleuchtung ansehen wollen: Die Zeremonie findet aus Sicherheitsgründen nicht mehr am Passeig des Born statt, sondern diesmal auf der Plaça d'Espanya. Termin ist der Samstagabend um 18:30 – die Show beginnt mit Musik, und wer früh genug kommt, erwischt noch einen Platz auf einer der Bänke mit Blick auf die Lichter.

Lokale Händler setzen auf Erlebnis statt bloße Dekoration

In Zusammenarbeit mit den Handelsverbänden hat die Wirtschaftsförderung rund 140 Innenstadt-Aktionen organisiert: verlängerte Öffnungszeiten, kleine Theaterstücke, Marktaktionen und Vormittagsangebote an Wochenenden, damit Familien mit kleinen Kindern tagsüber etwas erleben können. Die Schaufenster funkeln nicht nur, sie werden zu Bühnen für kurze Performances – Straßenmusik vermischt sich mit dem Geruch frisch gebrühten Café con leche und dem gelegentlichen Hupen weiter draußen.

Musik und Mitmachen spielen in Palma eine große Rolle. Chöre singen an der Plaça de Cort und auf dem Passeig del Born, es gibt Flashmobs, Elfenauftritte und Pantomimen auf kleinen Plätzen. Ein besonders liebenswertes Projekt heißt „Piano en Ciutat“: öffentliche Klaviere, auf denen Passantinnen und Passanten spielen. Ich habe schon Nachmittage dort verbracht – eine ältere Dame vertieft in Chopin, Studenten improvisieren dazu, Touristen bleiben stehen und klatschen. Solche Momente sind es, die die Stadt besonders machen.

Für alle Altersgruppen ist etwas dabei

Das Programm denkt an Jung und Alt: Bastelwerkstätten, heiße Kakaostunden für Kinder, Sammelstellen für Spielzeugspenden und Bibliotheken mit Lesezirkeln. Theaterstücke richten sich an Familien, und für Senioren gibt es speziell organisierte Beleuchtungstouren im Bus – bequem, mit Decke und Erklärung vom Guide. Ende Dezember führen die offiziellen Veranstaltungen noch zu traditionellen Ritualen, bevor dann Anfang Januar die Heiligen Drei Könige die Saison beschließen und die Straßen wieder ruhiger werden.

Wer in den kommenden Wochen in Palma unterwegs ist, sollte warme Schuhe und Zeit mitbringen. Zwischen kleinen Bühnen, Marktständen und den öffentlichen Klavieren lässt sich leicht ein Moment finden, der hängen bleibt: der Klang eines Liedes, der Duft von frisch gerösteten Mandeln oder schlicht ein guter Café con leche auf der Plaça Major. Die Stadt hat sich sichtbar Mühe gegeben, die Feiertage zugänglich und lebendig zu gestalten – und das tut der Innenstadt in diesen Tagen gut.