Mehr als 300 Veranstaltungen, Krippen in der Altstadt, 16 Chorkonzerte und Mitmachangebote — Palma zeigt sich in diesem Jahr besonders präsent für Bewohnerinnen und Gäste. Ein Spaziergang zwischen Lichtern, Marktgeruch und Begegnungen.
Palma im Weihnachtskleid: Lichter, Klang und kleine Winterwunder
Wenn die Dämmerung über dem Passeig del Born liegt und die Kastanienblätter rascheln, weiß man: Palma hat den Weihnachtsmodus an. Lichterketten schlängeln sich durch die Bäume, aus kleinen Holzhütten duftet es nach Zimt und gebrannten Mandeln, und irgendwo läutet leise eine Kirchenglocke. Die Stadtverwaltung hat ein umfangreiches Programm angekündigt — über 300 Veranstaltungen, verteilt über Altstadt und Viertel. Für die, die jetzt auf Entdeckung gehen wollen, steckt hinter dem Glanz mehr als nur Dekoration.
Krippen, Beleuchtung und ein geänderter Plan
Die Krippe vor dem Rathaus ist der offizielle Auftakt und bleibt bis zum 5. Januar zu sehen. Die Öffnungszeiten sind bürgerfreundlich: an Werktagen von 09:00 bis 20:30 Uhr, an den Wochenenden ab 10:00 Uhr. Auffällig war dieses Jahr die Verlegung der großen Beleuchtungszeremonie — aus Sicherheitsgründen wurde der ursprünglich geplante Ort verlegt und in eine belebte Flanierzone verlegt. Das sorgt zwar für mehr Trubel, bringt aber auch die Show dichter an die Menschen: Musik, Tanz und ein paar überraschende Nummern begleiten das Einschalten der Lichter.
Chöre, Krippen und Klavierklänge
In Kirchen, Klöstern und selbst in Markthallen hat Palma Krippen aufgestellt: vom kleinen Familienarrangement bis zu imposanten Szenerien am Mercat de l'Olivar. Ergänzt wird das Angebot durch 16 Chorkonzerte an Orten wie Plaça de Cort, Passeig del Born und den kleinen Plätzen in den Barrios. Schon am Eröffnungsfreitag war Chormusik in den Gassen zu hören — Stimmen, die über den Kopfsteinpflasterhall tanzten.
Wer es persönlicher mag, freut sich über die Initiative Piano en Ciutat. Öffentliche Klaviere in der Altstadt laden ein, spontan ein Stück zu spielen — und ja, das Publikum applaudiert auch, wenn jemand Schuberts Sonate mitten zwischen Marktständen probt. Für Familien gibt es Bastelworkshops, Kinderschminken und Märchenerzähler, die die langen Abende verkürzen und Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Handel, Nachbarschaft und soziale Angebote
Die städtische Fördergesellschaft hat zusammen mit Ladenbesitzern mehr als 130 Aktionen organisiert, um den lokalen Handel sichtbarer zu machen. Das Programm läuft größtenteils zwischen dem 21. Dezember und dem 3. Januar und bietet erstmals auch Vormittagsaktionen an Wochenenden — ein Glück für Familien und Touristinnen, die nicht nur abends unterwegs sein möchten.
Gemeindezentren und Bibliotheken haben eigene Formate: Kakaotreffen, Basteln, Lesekreise und kleine Ausstellungen. Für ältere Bewohner wurden nächtliche Lichtertouren mit der Touristenbahn und Bustouren organisiert — eine gute Option für jene, die die engen Gassen im Dunkeln lieber nicht zu Fuß nehmen. Daneben laufen Sammelaktionen für Lebensmittel und Spielzeug: Ein leiser, aber wichtiger Teil des Programms, der zeigt, dass Festtage hier nicht nur Konsum bedeuten.
Zwischen Tradition und neuen Momenten
Zum Jahresende bleiben klassische Programmpunkte bestehen: eine Messe am 30. Dezember, eine historische Theateraufführung am 31. und der traditionelle Dreikönigszug am 5. Januar mit der Darstellung der Anbetung in den Arkaden von Ses Voltes am 6. Januar. Doch es gibt auch Neues: mehr Veranstaltungen in den Vierteln, Vormittagsaktionen und Angebote, die Bewohnerinnen und Bewohner wirklich abholen — nicht nur Touristinnen.
Was das für Palma bedeutet, ist deutlich: Die Stadt setzt auf Begegnung. Die Weihnachtszeit wird hier nicht nur inszeniert, sie soll auch erlebbar sein — mit Klang, Geruch und kleinen, ungeplanten Momenten. Ein Spaziergang durch die Carrer de Sant Miquel an einem kühlen Abend, ein heißer Kakao am Mercat oder ein spontanes Klavierstück auf dem Platz — das sind die Szenen, die im Gedächtnis bleiben.
Praktische Tipps für einen gelungenen Bummel
Ein paar Dinge sollte man bedenken: Schal einpacken — die Nächte sind frisch. Wer ein ruhigeres Erlebnis sucht, wählt Vormittagstermine in den Wochenenden oder besucht die kleineren Plätze abseits der Hauptrouten. Unterstützen Sie lokale Geschäfte: ein kleiner Einkauf macht oft mehr als ein großer Marktbesuch. Und: Augen offenhalten — hinter einer unscheinbaren Tür kann sich eine Krippe, ein Chor oder ein offenes Klavier verbergen.
Palma hat sich vorbereitet: klassisch, manchmal überraschend modern, und überall mit dem Ziel, Bewohnern wie Gästen kleine Winterwunder zu schenken. Also Jacke an, Kamera einpacken und die Stadt mit offenen Ohren und leerem Magen entdecken — irgendwo gibt es sicher noch gebrannte Mandeln.
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