Ungewisse Badesaison: Rettungsschwimmer treten ab 28. September in den Streik
\nEs ist einer dieser Nachrichtenmomente, bei denen man kurz schlucken muss: Ab dem 28. September wollen Rettungsschwimmer in Palma und in der Gemeinde Calvià unbefristet die Arbeit niederlegen. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Auf den Promenaden in Playa de Palma und in den beliebten Buchten von Calvià, von Magaluf bis Palmanova, denkt man sofort an volle Strände und an die Frage: Wer sichert uns dann den Küstenabschnitt?
\nWas genau beschweren die Beschäftigten?
\nDie Liste der Beschwerden klingt nach jahrelangem Frust: zu niedrige Löhne, viele befristete Verträge, Personal, das nach Gewerkschaftsangaben nicht ausreichend qualifiziert ist. \"Wir springen täglich über unsere Grenzen\", sagt ein Rettungsschwimmer, der anonym bleiben möchte, \"aber wenn die Bedingungen so sind, können wir nicht länger verantwortungsvoll arbeiten.\"
\nDie Gewerkschaft wirft der Balearenregierung vor, Mindeststandards an den Stränden zu missachten. Konkret geht es um Dienstzeiten, Ruhephasen und die Anzahl qualifizierter Einsatzkräfte pro Strandabschnitt. Wenn das stimmt, sei die Sicherheit gefährdet — und das ist ein Problem, das nicht nur die Angestellten, sondern die ganze Insel trifft.
\nWas bedeutet das für Touristen und Einheimische?
\nKurzfristig könnte es zu Lücken in der Überwachung kommen. In Hochsaison wäre das eine Katastrophe, Ende September sind zwar weniger Menschen im Wasser, aber es kommen noch immer Wochen mit gutem Wetter. Polizei und Gemeinde sprechen intern offenbar über Notfallpläne — Ersatz durch Feuerwehr oder zivile Rettungsdienste wäre denkbar, ist aber keine Dauerlösung.
\nWie reagieren Politik und Behörden?
\nBisher gab es nur scharfe Worte von beiden Seiten. Die Regierung hat angekündigt, Gespräche zu führen, einen festen Termin nannte sie aber noch nicht. Gewerkschaften fordern Verhandlungen \"ohne Vorbedingungen\". Die Uhr tickt: Je näher der 28. September rückt, desto drängender wird die Frage nach schnellen, aber nachhaltigen Lösungen.
\nEin ehrlicher Zwischenruf: Viele Einheimische fühlen mit den Rettungsschwimmern. Wer selbst schon lange auf Mallorca lebt, kennt die Geschichten von Überstunden, wechselnden Verträgen und dem ständigen Druck, bei jeder Welle wachsam zu sein. Gleichzeitig sorgt man sich um Gäste, die sich auf die roten Flaggen und die Aufmerksamkeit am Strand verlassen.
\nWas jetzt? Wenn Sie demnächst an den Strand gehen: Achten Sie auf Hinweise, meiden Sie riskante Stellen, und bleiben Sie besonders wachsam bei Kindern. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sobald es Neuigkeiten aus den Verhandlungen gibt — hoffentlich mit einer Lösung, die Sicherheit und faire Arbeitsbedingungen verbindet.