Santa Lucía in Palma: Lucia Concert at the Cathedral - Free Entry

Santa Lucía: Lucia-Konzert in Palmas Kathedrale

👁 2187✍️ Autor: Lucía Ferrer🎨 Karikatur: Esteban Nic

Die skandinavische Gemeinde lädt heute Abend zum Lucia-Konzert in die Kathedrale von Palma. Einlass ab 19:15 Uhr, Eintritt frei – ein kleiner winterlicher Moment voller Stimmen und Kerzen.

Santa Lucía: Lucia-Konzert in Palmas Kathedrale

Ein Abend mit Kerzenliedern, jungen Stimmen und offener Tür

Die Fassade der Kathedrale in Palma wirkt im Dezember immer ein bisschen ernster, das warme Licht der Fenster kontrastiert mit dem kalten Stein der Plaça de la Seu. Heute Abend füllt ein anderer Klang den Platz: das Lucia-Konzert der skandinavischen Gemeinde, gesungen von rund 100 Schülerinnen und Schülern der schwedischen Schule in Palma. Einlass ist ab 19:15 Uhr, der Eintritt ist kostenlos.

Man merkt sofort, dass das kein lautes Show-Event ist, sondern ein Ritual, das von Jahr zu Jahr mitgebracht wird. Die Lieder werden in Schwedisch, Englisch, Spanisch und Katalanisch gesungen – eine kleine, vielleicht bescheidene, aber ehrliche Sprachexpedition mitten in Palmas Altstadt. Draußen schlendern Menschen über das Pflaster der Carrer de la Llotja, an den Laternen leuchten noch Reste von Weihnachtsbeleuchtung, und aus einer nahegelegenen Bäckerei steigt der Duft von warmem Brot. Es ist eine Szene, wie man sie in der Vorweihnachtszeit hier oft erlebt: Touristen, Nachbarn, Familien mit Kinderwägen, die zusammenrücken, wenn die Türen geöffnet werden.

Die skandinavische Gemeinde organisiert die Lucía-Feiertradition auf Mallorca seit Jahren. Heute findet das Fest bereits am Vorabend des eigentlichen Gedenktags statt – so passen mehr Leute in die engen Gassen, und die Stimmen können die Nacht einleiten. Erwartungsgemäß drängen Hunderte Menschen durch die kleinen Straßen rund um die Kathedrale; wer einen Platz in den vorderen Reihen will, sollte rechtzeitig kommen. Für alle anderen bleibt der Klang auch auf der Plaça gut hörbar.

Was an diesem Abend besonders ist: Die Mischung. Stimmen von jungen Sängerinnen und Sängern, das leise Rascheln von Mänteln und das gelegentliche Glöckchen aus der Ferne. Neben traditionellen Lucia-Liedern stehen auch bekannte Weihnachtsmelodien auf dem Programm – vertrautes neben Fremdem. Für Mallorca ist das mehr als nur ein Konzert: Es ist ein kleines, öffentliches Zeichen für kulturelle Vielfalt in der Stadt; ein Moment, in dem verschiedene Sprachen und Hintergründe nebeneinander klingen, ohne dass jemand Besonderes erklärt, warum.

Für Besucherinnen und Besucher heißt das konkret: Früh kommen, Handschuhe einstecken und die Taschenlampe des Handys bereithalten, falls es in den Gassen dunkel wird. Die Anwohner kennen die Routinen: Türen öffnen, ein freundliches Nicken, Platz machen. Und für Familien ist das Lucia-Lied oft eine erste Einführung in andere Bräuche – Kinder sehen Kronen mit Kerzen (meist elektrische, aus Sicherheitsgründen) und lauschen andächtig.

Ein positiver Nebeneffekt: Solche kleinen Konzerte bringen Leben in die Altstadt in einer Zeit, in der viele Geschäfte schon geschlossen haben. Die Menschen bleiben, reden miteinander, holen einen Kaffee oder eine Schale heiße Churros an einem Stand in der Nähe. In einer Stadt, die vom Sommer lebt, tun diese ruhigen Winterabende Palma gut. Sie sind leise, aber verbindend.

Wenn Sie also heute Abend noch nichts geplant haben: Die Kathedrale öffnet, die Stimmen sind vorbereitet, und der Eintritt ist frei. Nehmen Sie Zeit mit, vielleicht ein Tuch gegen den Wind, und lassen Sie sich für eine halbe Stunde in eine andere Klangwelt entführen. Solche Abende erinnern daran, wie Nachbarschaft kulturell klappt: nicht laut, nicht inszeniert, sondern warm im Kleinen.

Ausblick: Dieses kleine Lucía-Konzert ist kein lauter Auftakt zu städtischen Festivitäten, eher ein Flüstern, das bleibt. Wer es erlebt, nimmt einen winterlichen Moment mit nach Hause – den Klang von Stimmen, das Knirschen von Schuhen auf altem Stein und die Ruhe nach dem Lied. Für Mallorca ist das eine einfache, aber schöne Erinnerung daran, dass die Insel auch im Dezember offen bleibt für andere Töne und Traditionen.

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