Am Sonntagnachmittag wurde am Es Trenc erneut ein stark verwester Leichnam an Land gespült. Für Anwohner und Strandbesucher ist es der dritte Fund binnen sieben Tagen.
Wieder ein Leichenfund am Es Trenc – Strand kurzfristig gesperrt
Am Sonntag gegen 14:00 Uhr meldeten Badegäste einen ungewöhnlichen Fund am südlichen Teil des Strandes von Es Trenc. Binnen weniger Minuten war die Guardia Civil vor Ort. Der Leichnam lag nahe der Dünenzone, teils von Seegras und Algen umgeben. Die Rettungskräfte beschrieben den Zustand als so stark verwest, dass äußere Merkmale kaum noch erkennbar waren.
Ich war am Nachmittag in der Nähe und habe gesehen, wie die Sonne schief stand und der Wind vom Meer her kühl über die Dünen strich. Ein paar Spaziergänger blieben stehen, manche zogen die Jacke enger. Die Strandabschnitte nebenan wurden für den Publikumsverkehr abgesperrt; ein Rettungswagen und zwei Einsatzfahrzeuge standen am Zufahrtsweg Cami des Trenc.
Nur noch Rumpf und ein Bein – Identität weiter unklar
Nach ersten Angaben waren am Fund nur noch der Rumpf und ein Bein intakt. Fingerabdrücke oder andere übliche Identifikationsmerkmale fehlten. Ermittler der Guardia Civil begannen noch vor Ort mit ersten Untersuchungen, bevor der Leichnam ins Institut für Rechtsmedizin gebracht wurde. Dort sollen DNA-Analysen und weitere forensische Tests klären, wer die Person war.
Auf Nachfrage sagten Beamte, dass bislang weder das Geschlecht noch Alter verlässlich bestimmt werden konnten. Es wird geprüft, ob es einen Zusammenhang zu zwei anderen Funden der vergangenen Woche gibt: eines halb bekleideten Körpers in Camp de Mar am Samstagabend und sterblichen Überresten, die zuvor vor Cala Rajada entdeckt wurden.
Hinweise deuten auf Bootsflüchtlinge – Ermittlungen laufen
Ermittler sehen Anhaltspunkte, dass die Toten möglicherweise von Booten stammen, die illegal die Insel ansteuern. Schiffe und Boote, die in den vergangenen Tagen gesichtet wurden, werden überprüft. DNA-Abgleiche mit Datenbanken von internationalen Hilfsorganisationen und Küstenwachen sind vorgesehen.
Für die Anwohner und Betreiber der Strandbars ist die Situation beunruhigend. „So etwas sieht man nicht alle Tage“, sagte ein Barbesitzer am Ende des Cami. Die Helfer vor Ort tun, was möglich ist: Rettungsschwimmer wurden über die Funde informiert, und die Gemeinde hat Informationstafeln aufgestellt, um Besucher zu warnen.
Die Untersuchungen dauern an. Wer am Wochenende etwas Auffälliges beobachtet hat – ein kleines Boot, Personen am Strand oder ungewöhnliche Gegenstände im Wasser – wird gebeten, sich bei der Guardia Civil zu melden. Für viele bleibt die Frage offen, wie Menschen in solch einem Zustand in unsere Nähe gelangen können. Es ist eine traurige Erinnerung daran, wie gefährlich die See sein kann.
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