Kurze Tramuntana-Runde bei Valldemossa: Frische Luft, Meerblicke und ein bisschen Nervenkitzel

Kurze Tramuntana-Runde bei Valldemossa: Frische Luft, Meerblicke und ein bisschen Nervenkitzel

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Eine kompakte, familienfreundliche Wanderung zwischen Valldemossa und Deià: nur ~3 km, tolle Aussichtspunkte und die eine oder andere Stelle mit Absturzgefahr — nichts für Gedankenlose.

Kurz, schön — und manchmal schwindelerregend

Wenn ich an einem klaren Morgen die Ma-10 entlangfahre, halte ich immer kurz bei Kilometer 70,5 an. Dort beginnt eine Runde, die sich gut für Vormittage eignet: knapp drei Kilometer, meist einfacher Pfad, schöne Pausenplätze — und ein Abschnitt, der einem Respekt beibringt.

So startet die Tour

Ausgangspunkt ist der Abzweig Camí de s’Escolta zwischen Valldemossa und Deià. Es gibt ein paar Parkbuchten direkt an der Straße, die Bushaltestelle liegt in Fußreichweite (von Palma kommt man zum Beispiel mit dem Bus 203 bis zur Haltestelle „Ermita de la Trinitat“). Wegweiser und kleine Pfeile helfen, sich nicht zu verlaufen — trotzdem: Karte oder Offline-GPS sind nicht verkehrt.

Was Sie erwartet

Die ersten Minuten führen durch schattigen Wald, dann weitet sich die Landschaft. Olivenhaine, knorrige Kiefern, viel Stein — das typische Tramuntana-Gefühl. Nach etwa einem Kilometer kommt man zu den alten Aussichtsplattformen: flache Steinsitze, perfekt für einen Espresso oder ein mitgebrachtes Brotzeitpaket. Die Blicke reichen weit über Felsabbrüche bis hinunter zum winzigen Hafen von Port de Valldemossa. Wer nah an die Kante geht, sieht wie klein die Häuser werden. Ich weiß, klingt nach Klischee, aber man spürt das Meer in der Luft.

Sicher unterwegs

Ein Stück verläuft direkt an der Abbruchkante — keine Geländer, nur Natur. Kinder und große Hunde sollten hier an die Leine, und man sollte lieber ein paar Meter Abstand halten. Der Pfad ist technisch nicht schwer, aber an windigen Tagen empfiehlt sich Bedacht. Manche Tore führen an Feldern und privaten Grundstücken vorbei: bitte respektvoll passieren und schließen.

Ein Hauch von Geschichte

Die kleinen Plattformen und einige Wegstücke stammen aus dem späten 19. Jahrhundert. Damals haben Landbesitzer, unter anderem der Erzherzog Ludwig Salvator, hier und da Rastplätze, Türmchen und Pfade anlegen lassen — sie wirken heute wie Familienerbstücke in Stein.

Gesamtzeit? Reine Gehzeit liegt bei rund einer Stunde, wenn Sie viel fotografieren oder pausieren, rechnen Sie 90 Minuten. Gutes Schuhwerk, Wasser, und eine leichte Jacke für den Abstieg genügen. Kleiner Tipp: Wenn der Wind aus Nordwest dreht, sind die Aussichten besonders klar — und der Kaffee in Valldemossa danach verdient.

Wandern ist simpel: ein paar Schritte, ein Blick, und schon hat man wieder Platz im Kopf.

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