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Überraschende Funde an der Burg von Alaró: Tiefere Zisterne und Tausende Keramikfragmente

Überraschende Funde an der Burg von Alaró: Tiefere Zisterne und Tausende Keramikfragmente

17.09.2025
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Bei Restaurierungsarbeiten an der Burg von Alaró stießen Archäologen auf mehrfach übereinanderliegende Strukturen, eine tiefer als erwartete Zisterne und fast tausend Keramikscherben. Erste Analysen deuten auf eine lange Besiedlung hin.

Archäologische Überraschungen über dem Dorf

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Montagmorgen, die Sonne hatte gerade angefangen, die Steine der Burgmauer warm zu machen, als das kleine Grabungsteam eine Entdeckung machte, die selbst die erfahrensten Helfer kurz innehalten ließ. Was als konservierende Restaurierungsarbeit im Rahmen eines 138.000-Euro-Plans begann, hat sich zu einem Blick in mehrere Zeitschichten der Inselgeschichte entwickelt.

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Mehrere Mauern, eine tiefere Zisterne

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Innerhalb der aufgeräumten Arbeitsfläche tauchten übereinanderliegende Strukturen auf: Mauern, die aneinandergereiht verschiedene Bauphasen andeuten, und eine Zisterne, die deutlich tiefer liegt als bisher angenommen. Die Grabungsleiterin beschrieb die Schichtung vorsichtig als „komplex“ — und damit ist alles gesagt. Die Tiefe der Zisterne überrascht, weil sie womöglich deutlich älteren Datums ist als die bisher bekannte islamische Nutzung des Geländes.

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Vor Ort arbeiten Archäologen, Helfer aus dem Ort und einige Studierende; man hört das Klappern von Kellen, das leise Diskutieren und gelegentlich ein entferntes Hupen von der Straße ins Tal. Ein alter Karren steht noch am Rand der Baustelle — nicht mehr als Requisite, aber ein nettes Bild, das zeigt: Hier wird mit Händen gearbeitet, nicht nur digital im Labor.

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Keramik, Chronologie und Alltag

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Rund tausend Scherben wurden bisher geborgen. Es sind Bruchstücke aus Töpfen, Henkelreste, einige Reste von Glasur — nichts, was nach Sensation riecht, aber genau das macht den Wert aus: Keramik ist Alltag. Und Alltag erzählt, wer gewohnt, gekocht und gegraben hat. Erste Proben werden gerade im Labor analysiert. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Teile der Funde älter sind als die bisher angenommene islamische Besiedlung.

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Die Gemeinde hat für die Arbeiten 138.000 Euro vorgesehen; die Finanzierung deckt Ausgrabung, Dokumentation und erste Sicherungsmaßnahmen. Das Ziel ist pragmatisch: Stabilisieren, dokumentieren, dann entschieden präsentieren. Ende des Jahres sind die ersten Ergebnisse für die Öffentlichkeit geplant — mit Fundstücken, Zeichnungen und hoffentlich vielen Antworten.

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Was bedeutet das für Alaró?

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Für die Menschen hier hat die Nachricht eine seltsame Mischung aus Stolz und Verantwortungsgefühl ausgelöst. Manche Anwohner schauen fast täglich vorbei, bringen Wasser oder tauschen Anekdoten über „wie die Burg früher war“. Andere sorgen sich um Lärm oder Parkplätze — ein typisches Nebeneinander bei kleinen Ausgrabungen.

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Praktisch bleibt: Die Arbeiten laufen weiter, das Team rechnet mit vereinzelten Verzögerungen durch Wetter oder neue Befunde. Wer genauer hinsieht, merkt: Das ist nicht nur Archäologie für Fachbücher. Es sind Schichten menschlichen Lebens, direkt über der Straße, wo Kinder zur Schule laufen und Rentner ihren Morgenkaffee trinken.

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Mehr Informationen und die offizielle Präsentation der Ergebnisse werden gegen Jahresende erwartet. Bis dahin bleibt die Burg von Alaró ein kleines, lebendiges Archiv der Inselgeschichte.