Großbrand in Llucmajor – Nachbarn stehen noch unter Schock
Am frühen Montagmorgen gegen 6:30 Uhr wurde die Stille in der Avinguda de les Palmeres von knallenden Geräuschen und beißendem Rauch durchbrochen. Acht Fahrzeuge – mehrere Autos und Motorräder aus einer Tiefgarage und von der Straße – wurden bei dem Brand völlig zerstört. Zum Glück gab es keine Verletzten, dafür verwandelte sich die Straße kurzfristig in eine chaotische Szenerie aus Löschschaum, Blaulicht und aufgeregten Nachbarn.
Evakuierung und schnelle Reaktionen
Die Bewohner eines angrenzenden Wohnhauses, rund 58 Personen, wurden auf Anweisung der Rettungskräfte in Bademantel oder Hausschuhen hinausgeleitet. „Ich dachte zuerst, es wären Böller“, sagt eine Nachbarin, die noch in Schlafanzug und Flip‑Flops vor dem Absperrband steht. Andere berichten von einer dichten, weißen Rauchwolke, die zwischen den Gebäuden hing. Feuerwehrkräfte aus Llucmajor und Palma löschten den Brand und kümmerten sich um die Belüftung der Treppenhäuser.
Spuren deuten auf Brandstiftung
Erste Hinweise sprechen dafür, dass das Feuer mutwillig gelegt wurde: Nach Angaben von Einsatzkräften habe es im Inneren eines geparkten Autos begonnen und sich dann sehr schnell auf drei weitere Pkw sowie mehrere Motorräder in der Tiefgarage ausgeweitet. Schwerpunkt der Ermittlungen ist derzeit die Frage, wie das Feuer gestartet wurde. Die Polizei hat den Bereich großräumig abgesperrt und Spuren gesichert.
Erhebliche Sachschäden sind zu beklagen. Eigentümer der Fahrzeuge stehen nun vor dem Ärger mit Versicherungen, Abschleppdiensten und Ersatzmobilität. Die Flammen griffen zwar auf angrenzende Bäume und die Fassade über, doch das Wohngebäude blieb weitgehend verschont.
Zeugen und Kritik an Einsatzzeiten
Einige Anwohner bemängeln die Anfahrtszeit der Feuerwehr und geben an, dass es eine halbe Stunde gedauert habe, bis mehrere Löschzüge vor Ort waren. Die Einsatzleitung weist jedoch darauf hin, dass die Koordination zwischen verschiedenen Einheiten nötig war und der Einsatz bei den engen Zufahrtswegen in dem Viertel besonders schwierig war.
Die Stimmung in der Straße ist bedrückt, viele räumen jetzt auf, fotografieren Schäden fürs Protokoll oder drücken den Eigentümern ihr Mitgefühl aus.„So etwas macht man nicht in unserer Siedlung“, sagt ein älterer Mann, während er einen zusammengeklebten Helm in den Kofferraum legt.
Wie geht es weiter?
Die Untersuchungen laufen. Staatsanwaltschaft und lokale Polizei hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung; wer etwas beobachtet hat, soll sich melden. Für die betroffenen Familien und Fahrzeughalter beginnt jetzt die mühselige Aufarbeitung — von Gutachten über Versicherungsfragen bis zu möglichen strafrechtlichen Verfahren, falls die Brandstiftung bestätigt wird.
Hinweis: Wer am Morgen ungewöhnliche Beobachtungen gemacht hat oder Videoaufnahmen teilen kann, wird gebeten, dies den Behörden in Llucmajor mitzuteilen.