Wasserreserven deutlich gesunken: Besorgniserregende Zahlen aus dem August
\nDie Balearen stecken offenbar in einer durstigen Phase. Die Regionalregierung hat für Ende August einen Bestand von nur noch 41 Prozent Wasserreserven gemeldet. Das hört sich abstrakt an, fühlt sich aber für viele hier vor Ort schon deutlich an: an leisen Tropfen in den Gärten, an volleren Eimern nach dem spärlichen Regen.
\nWo es am schlimmsten aussieht
\nBesonders hart trifft es die kleineren Inseln: Menorca liegt laut Bericht bei rund 34 Prozent, Ibiza sogar nur bei etwa 27 Prozent. Das ist knapp bemessen. Für Mallorca nennt die Statistik keinen einzelnen Extremwert – die Insel liegt nach Angaben der Regierung aber zwischen den genannten Zahlen. Ganz nebenbei: Der spanische Wetterdienst AEMET bestätigt, dass der August ungewöhnlich warm und vielerorts trocken war.
\nWenn man sich die Niederschlagszahlen anschaut, wird es klarer: Auf Mallorca fielen im August nur rund 13 Liter pro Quadratmeter, auf Ibiza waren es kaum mehr als 1 Liter. Das reicht eben nicht, um Speicher und Stauseen nachhaltig zu füllen.
\nWas das für Alltag und Landwirtschaft bedeutet
\nFür den Tourismus läuft das Erst einmal weiter wie gewohnt – das Trinkwasser wird priorisiert. Am Gemüsebeet, in Hotels und bei den Bewässerungsplänen der Landwirte merkt man die Folgen aber sofort. Einige Gemeinden sprechen bereits über vorsorgliche Maßnahmen: strengere Bewässerungszeiten, Hinweisschilder, Standby für mobile Wassertransporte. Ich habe gestern Morgen um 7 an der Platja de Palma ein paar Nachbarn getroffen, die erzählten, sie würden jetzt früh morgens und spät abends gießen, um Verluste durch Verdunstung zu vermeiden.
\nAuch die Debatte um langfristige Lösungen ist wieder da: Ausbau der Meerwasserentsalzung, bessere Netze, Förderprogramme für wassersparende Technik auf Feldern. Das ist alles teuer und braucht Zeit. In der Zwischenzeit bleibt Sparen die einfachste Maßnahme: weniger Autowäschen, Gartenbewässerung reduzieren, undichte Leitungen schnell reparieren.
\nBlick nach vorn
\nDer Herbst bringt zumindest meteorologische Ungewissheit – AEMET sieht saisonale Schwankungen, aber keinen eindeutigen Wetterumschwung. Kurzum: Die Inseln hoffen auf Regen, planen gleichzeitig aber auch fürs Trockene. Wenn Sie in den kommenden Wochen den Wasserhahn an der Bar langsamer laufen lassen oder den Garten gießen weniger oft, dann helfen Sie mehr, als es auf den ersten Blick scheint.
\nEin kleiner, persönlicher Hinweis: Beim Bäcker an der Ecke (Rücksicht statt Hamstern) fragen die Leute jetzt öfter nach, wie sie zu Hause Wasser sparen können. Klein anfangen, hilft.