Die Bergrettungsdienste auf Mallorca mussten zwischen Mai und September 115-mal ausrücken. Ein neuer Hubschrauber hat viele Rettungen beschleunigt — doch die Einsätze zeigen auch, wie leicht Touristen und Einheimische in Schwierigkeiten geraten können.
Mehr Einsätze, schnelle Hilfe: Die Bilanz von Mallorcas Bergrettung
\nZwischen Mai und Ende September wurden die Bergrettungsgruppen auf Mallorca insgesamt 115 Mal alarmiert. Das ist spürbar mehr als in den ruhigen Sommern davor — zumindest in den Regionen, in denen die schmalen Wege in der Serra de Tramuntana und die Schluchten rund um Sa Calobra Wanderer und Kletterer anziehen.
\nWas steckt hinter den Zahlen?
\nDie Gründe sind, wie man vor Ort hört, typisch: Überhitzung an heißen Mittagen, ausgerenkte Gelenke beim Absturz auf Geröllpfaden, aber auch Orientierungslosigkeit bei Menschen, die Wanderkarten unterschätzen. Besonders häufig meldeten sich Hilfesuchende zwischen 9 und 18 Uhr, wenn die Sonne am stärksten brannte und die Pfade am vollsten sind.
\nEin kleiner, persönlicher Eindruck: An einem späten Augustnachmittag sah ich an einem Parkplatz bei Valldemossa Sanitäter kofferraumweise Wasserflaschen sortieren. Das wirkt banal — zeigt aber, wie oft Durst und Erschöpfung den Anfang eines Einsatzes markieren.
\nDer Hubschrauber macht den Unterschied
\nSeit Anfang August ist der neue Rettungshubschrauber „Milana“ im Einsatz. Die Wirkung ist sofort messbar: Einsätze, die früher bis zu fünf Stunden dauerten — mit Fußmärschen und aufwändigen Trageaktionen —, dauern jetzt häufig nur noch rund 20 Minuten. Besonders in unwegsamem Gelände kann das Leben retten, weil Verletzte schneller in Krankenhäuser gebracht werden.
\nDas bedeutet nicht, dass jede Mission nun einfach ist. Bereitstellung, Koordination mit Bodenteams und Wetterchecks bleiben aufwändig. Trotzdem: Wenn ein Hubschrauber von Palma aus startet und binnen Minuten am Torrent de Pareis landet, reduziert das die Belastung für alle Beteiligten enorm.
\nWer steckt dahinter?
\nDie Einsätze werden von einer Mischung aus hauptamtlichen Rettungskräften, freiwilligen Bergrettern und weiteren Notdiensten abgearbeitet. In den Bergen arbeiten erfahrene Teams Hand in Hand – oft mit Ortskenntnis, die man sich vor Ort erst aneignen muss. Ohne diese Expertise wäre die Zahl der erfolgreichen Bergungen sicherlich niedriger.
\nEin Funken Alltag: Viele Einheimische kennen die kurzen Steigungen, die anfangs harmlos wirken. Für Besucher können dieselben Abschnitte aber schnell zum Risiko werden, wenn Trinkpausen ausfallen oder falsches Schuhwerk gewählt wird.
\nWas können Wandernde tun?
\nEin paar einfache Regeln lassen sich leicht merken: genug Wasser einpacken, die geplante Route jemandem mitteilen, auf die Pausenzeiten achten und bei unsicherem Wetter lieber umdrehen. Ein voll aufgeladenes Handy mit Notfallnummern ist Gold wert — obwohl Empfang in manchen Tälern natürlich lückenhaft bleibt.
\nDie Bilanz dieses Sommers ist also zweigeteilt: Mehr Einsätze, aber auch schnellere Rettungen dank moderner Technik und gut trainierter Teams. Gut zu wissen — für alle, die das nächste Mal die Berge rufen und die Insel von oben entdecken wollen.
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