Großrazzia am Vormittag: Versteckte Fächer, doppelte Böden
\nAm frühen Morgen, gegen 9:30 Uhr, hielten mehrere Dienstfahrzeuge der Guardia Civil in der Nähe der Avenida de la Playa in Can Picafort. Die Sonne stand schon hoch; Handtücher lagen auf Bänken, Cafés füllten sich. Trotzdem fiel den Nachbarn die ungewöhnliche Präsenz der Beamten auf – und später die Kisten voller Ware.
\nWas genau gefunden wurde
\nBei Durchsuchungen in mehreren Läden und Lagerräumen an der Playa de Muro entdeckten die Ermittler mehr als 3.000 Sportartikel, die nach ersten Einschätzungen Markenfälschungen sind. Es handelte sich vor allem um Sportschuhe, Trikots, Taschen und Accessoires, die angeblich als Originalware verkauft worden seien. Der geschätzte Wert: rund 66.000 Euro.
\nDas Kuriose: Viele Stücke lagen nicht offen im Laden, sondern wurden in versteckten Fächern und doppelten Böden verwahrt, so die Ermittler. Manche Verpackungen wirkten professionell — das machte die Spurensicherung besonders aufwendig.
\nWer ist betroffen?
\nGegen zwei Personen wurden Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Markenrecht eingeleitet. Beide stehen im Verdacht, an dem Verkauf beteiligt gewesen zu sein. Ob es sich dabei um Ladenbetreiber, Zwischenhändler oder Teil einer größeren Vertriebskette handelt, wird derzeit geprüft.
\nDie Guardia Civil betonte, dass die Untersuchung weiterläuft. \"Wir schließen nicht aus, dass noch weitere Personen in die Lieferkette eingebunden sind\", hieß es in einer Mitteilung. Also: Der Fall ist vermutlich größer als die erste Sicherstellung.
\nReaktionen vor Ort
\nEin paar Anwohner haben uns erzählt, dass sie in den letzten Wochen häufiger unauffällige Lieferungen bemerkt hätten. \"Es kam immer spät, oft nach Ladenschluss\", sagte ein Cafébesitzer gegenüber unserer Redaktion. Ein anderer Anwohner wunderte sich über die Professionalität mancher Verpackungen: \"Sie sahen fast echt aus. Nur wer genau hinschaut, merkt es.\"
\nEin Paar Urlauber, das gerade am Hafen vorbeiging, kommentierte trocken: \"Schade um die Schnäppchen, hoffentlich bleiben die echten Läden außen vor.\"
\nWelche Folgen drohen?
\nWer mit gefälschter Ware handelt, riskiert empfindliche Strafen. Neben strafrechtlichen Konsequenzen drohen auch hohe Geldbußen und Beschlagnahmung der gesamten Bestände. Markeninhaber können zivilrechtlich gegen Händler vorgehen.
\nDie Ermittler werden jetzt die Herkunft der Ware, mögliche Lieferanten und Vertriebswege genauer untersuchen. Das kann dauern – manchmal Monate, sagte ein Polizeisprecher.
\nEin lokaler Blick
\nFür Can Picafort und Playa de Muro ist das kein Alltag, aber leider kein Einzelfall in touristischen Sommermonaten. Händler reagieren unterschiedlich: Einige zeigen Verständnis für Kontrollen, andere sind verunsichert, weil sie nicht wissen, wie sie echte Angebote von Fälschungen sicher unterscheiden sollen.
\nWenn Sie etwas Verdächtiges sehen: melden Sie es. Ein Anruf bei der Guardia Civil kann helfen, weitere Fälle frühzeitig aufzudecken.
\nKurz und knapp: Mehr als 3.000 gefälschte Sportartikel sichergestellt, Wert rund 66.000 Euro. Zwei Personen werden untersucht. Die Ermittlungen dauern an.