Früher Start, große Ware: Polizei räumt auf
\nAn einem noch frischen Morgen gegen 7:00 Uhr rückten Beamte und städtische Kontrolleurinnen an der Playa de Palma aus. Die Sonne stand flach über der Avenida, Händler bereiteten die Schaufenster vor – und plötzlich waren da Uniformen, Taschenlampen und Listen. Insgesamt wurden 22 Räume inspiziert, darunter kleine Läden, Souvenirstände und zwei Strandbuden.
\n\nWas gefunden wurde
\nDas Ergebnis liest sich in Zahlen: Fast 6.000 Teile, von nachgemachter Designermode über Sonnenbrillen und Taschen bis hin zu Accessoires für Handys und Strandartikel, wurden beschlagnahmt. Viele Stücke wirkten professionell gefertigt, andere eher offensichtlich billig produziert. Eine Handvoll Kinderartikel gehörte auch dazu.
\n\nFür die Verkäufer kann das teuer werden: Bußgelder, mögliche Gerichtsverfahren und das Risiko, die Verkaufsfläche zu verlieren. Einige Ladeninhaber zeigten sich einsichtig und kooperativ, andere waren offenbar überrascht und beteuerten, sie hätten die Waren von einem Zwischenhändler gekauft.
\n\nWarum das Problem wieder aufbricht
\nDie Playa ist stark frequentiert, gerade jetzt mit Spätsommer-Touristen. Für manche Anbieter ist der Verkauf von Plagiaten ein lukratives, wenn auch illegales Geschäft. Anwohnerinnen sagen, das habe die letzten Jahre zugenommen: \"Ich laufe hier seit zwanzig Jahren entlang, früher war das nicht so offensichtlich\", meint eine Café-Besitzerin in der Nähe der Kontrolle.
\n\nBehörden betonten, es gehe nicht nur um Markenrechte, sondern auch um Verbraucherschutz: Gefälschte Elektroartikel oder schlecht verarbeitete Kinderprodukte können gefährlich sein. Die sichergestellten Waren werden nun katalogisiert, Experten prüfen Herkunft und Schadstofffreiheit; vieles wird wohl vernichtet oder als Beweismittel dienen.
\n\nStimmen vom Ort
\nEin Tourist aus Deutschland sagte nach dem Vorfall trocken: \"Ich wollte sowieso ein Paar Sonnenbrillen kaufen, aber jetzt bin ich vorsichtiger.\" Zwischen den Gesprächen an der Promenade hörte man das leise Klirren von Markisen und das gelegentliche Hupen der Busse auf der Carrer de Joan Miró.
\n\nTipp für Käufer: Wer sicher sein will, sollte sich Rechnungen geben lassen, beim Kauf auf ungewöhnlich niedrige Preise misstrauisch sein und im Zweifel lieber in offiziellen Shops oder beim Outlet einkaufen. Wer wissentlich gefälschte Ware verkauft, riskiert empfindliche Strafen.
\n\nDie Ermittlungen laufen weiter. Ob die Razzia Signalwirkung haben wird, bleibt abzuwarten – für den Moment aber ist die Playa de Palma um fast 6.000 fragwürdige Artikel ärmer.