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Binnen 24 Stunden: 337 Menschen erreichen die Balearen – Häufig Cabrera, Formentera und Ibiza betroffen

Binnen 24 Stunden: 337 Menschen erreichen die Balearen – Häufig Cabrera, Formentera und Ibiza betroffen

12.08.2025
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In etwas mehr als einem Tag wurden 337 Menschen in 19 Booten an den Küsten der Balearen aufgegriffen. Hafenbehörden richteten kurzfristig Notunterkünfte in Palma, Ibiza und Formentera ein.

Über 300 Ankünfte an einem Tag: eine Insel, mehrere Orte der Rettung

Am späten Montagabend war das Thema in allen Häfen: in nur 24 Stunden brachten Küstenwachen, Seenotretter und Polizeikräfte insgesamt 337 Menschen an Land. Sie waren in 19 kleinen Booten unterwegs – viele davon auf den Strecken, die wir im Sommer inzwischen zu gut kennen.

Ich war am Nachmittag kurz am Passeig Mallorca; der Wind roch nach Meer, und die Behörden arbeiteten sichtbar ruhig, aber zügig. Die Einsätze begannen nach Behördenangaben am Montagmorgen gegen 8:30 Uhr. Mehrere Teams koordinierten sich über Funk: Salvamento Marítimo, Guardia Civil und örtliche Polizeidienste.

Woher die Boote kamen und wohin sie gebracht wurden

Die Anlandungen konzentrierten sich auf drei Bereiche: rund um die kleine Insel Cabrera südlich von Mallorca, vor Formentera und vor Ibiza. Vor Ibiza stoppte man zunächst ein kleines Boot mit neun Personen nordafrikanischer Herkunft, etwa 45 Seemeilen draußen. Bei Colònia de Sant Jordi verhinderten Hafenbeamte die Ankunft eines weiteren Schlauchbootes.

Besonders viele Menschen wurden rund um Cabrera entdeckt: dort waren mehrere Boote mit Personen subsaharischer Herkunft unterwegs. In der Summe wurde berichtet, dass rund um Cabrera fast zweihundert Menschen in verschiedenen Booten abgefangen wurden. Auf Formentera registrierten die Behörden fünf Boote mit insgesamt rund 80 Personen an Bord.

Provisorische Unterkünfte: Terminal 3, Festzelt und Casa del Mar

Als Reaktion öffnete die Hafenverwaltung kurzfristig Plätze für eine vorübergehende Unterbringung. In Palma diente Terminal 3 als Auffangstation für besonders schutzbedürftige Personen. Auf Ibiza stellte man neben dem Hafen von Es Botafoc ein großes Festzelt bereit, und auf Formentera wurde im Gebäude Casa del Mar wieder ein Bereich aktiviert, so wie schon in früheren Ausnahmesituationen.

Solche Lösungen sollen dafür sorgen, dass die Menschen medizinisch versorgt und registriert werden, bevor sie aufs Festland weitergeleitet werden. Die Behörden betonen, dass der normale Hafenbetrieb nicht gestört werde – in der Praxis bedeutet das Arbeit hinter den Kulissen, viele Gespräche, etwas improvisierte Logistik.

Ein Trend, der anhält

Diese Tageszahl ist kein Einzelereignis. Seit Jahresbeginn kamen laut offiziellen Angaben bereits mehr als 3.800 Menschen in etwa 200 Booten auf die Balearen. Damit wurde die Vorjahreszahl relativ früh übertroffen. Gründe? Die Sommermonate bieten meist günstigere Bedingungen für Überfahrten, daran ändert das warme Wetter in der Region nichts.

Die Herkunftsländer sind unterschiedlich: eine Mehrheit der Ankommenden stammt aus nordafrikanischen Staaten, ein großer Teil aus Ländern südlich der Sahara. Hinter den nüchternen Zahlen stehen Geschichten – Erschöpfung, Hoffnungen, und die unsichere Frage, was als Nächstes kommt.

Abends am Hafen sieht man die Routine der Einsatzkräfte: Ruhe bewahren, Versorgungsrunden, Decken, Tee. Kein schöner Anblick, aber eine Aufgabe, die hier zur Tagesordnung gehört. Und eine Erinnerung daran, dass die Inseln immer wieder ein Zwischenstopp auf sehr langen Wegen sind.