Mehrere Rettungseinsätze südöstlich von Formentera
In einer Nacht mit wenig Schlaf für die Einsatzkräfte wurden südöstlich von Formentera drei Boote mit Menschen an Bord entdeckt. Guardia Civil und die Seenotrettung (Salvamento Marítimo) brachten insgesamt 60 Personen an Land – verteilt auf mehrere Einsätze zwischen Freitagabend und den frühen Morgenstunden des Samstags.
Wie es ablief
Der erste Einsatz begann am Freitag, als ein Patrouillenboot 24 Seemeilen südöstlich von Formentera mehrere Menschen aus dem subsaharischen Raum an Bord eines kleinen Bootes aufnahm. Später vermeldeten die Behörden einen zweiten Einsatz weiter draußen: dort wurden etwa 60 Seemeilen vor der Küste Personen gefunden, die nach Angaben registriert worden sind und aus dem Maghreb stammen.
Und dann, am frühen Samstagmorgen, präsentierte sich das Bild noch einmal ganz anders: eine Gruppe von 21 Menschen wurde am Strand von La Fragata auf Formentera festgestellt. Passanten hatten offenbar die Behörden alarmiert – die Neuankömmlinge wurden anschließend den zuständigen Stellen übergeben.
Was die Zahlen bedeuten
Die Lage auf den Balearen bleibt angespannt. Nach offiziellen Angaben sind seit Jahresbeginn bereits 282 Boote mit insgesamt rund 5245 Menschen auf den Inseln angekommen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 waren dem Bericht zufolge etwa 5882 Personen über Seewege auf den Balearen gelandet. Die derzeitigen Zahlen liegen damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres.
Stimmen von der Küste
In La Savina saß gestern Abend ein Fischer mit zerschlissenen Gummistiefeln am Kai und schüttelte den Kopf: „Man sieht sie kommen, manchmal aus dem Nichts. Die Boote sind klein, die See kann grausam sein.“ Ein Mitarbeiter der Rettungsdienste sagte, die Einsätze liefen routiniert, aber die Belastung für Personal und Ressourcen wachse spürbar.
Vor Ort bleibt das Wetter ein Faktor, die See kann schnell drehen. Für Familien, die auf Formentera leben, sind diese Nächte längst Thema am Kaffeehaustisch.
Was jetzt wichtig ist
Die Behörden registrieren und versorgen die Ankommenden, prüfen Identitäten und leiten die rechtlichen Schritte ein. Gleichzeitig wächst die Diskussion über Prävention, EU-Kooperation und sichere Fluchtrouten. Für den Moment aber sind es Männer und Frauen, die an einem Strand oder auf einem Schiff landen – und Menschen, deren Schicksal hier in den Händen der Rettungskräfte liegt.