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Sechs Boote, 75 Menschen: Neue Ankünfte auf Mallorca, Ibiza und Formentera

Sechs Boote, 75 Menschen: Neue Ankünfte auf Mallorca, Ibiza und Formentera

17.08.2025
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In nur wenigen Stunden haben Küstenwache und Guardia Civil insgesamt 75 Menschen von sechs Booten geborgen. Betroffen sind Mallorca, Ibiza und Formentera.

Rettungs- und Abfangaktionen in kurzer Folge

In den letzten Stunden sind mehrere kleine Fischerboote mit Menschen an Bord an den Küsten der Balearen angekommen. Die Einsätze erstreckten sich von der schroffen Westküste Mallorcas bis zu den Sandstränden von Formentera und einer Umgehungsstraße auf Ibiza. Insgesamt wurden 75 Personen von Einsatzkräften geborgen oder an Land gestoppt.

Wie es ablief – eine knappe Chronik

Der erste Alarm ging am Samstagnachmittag ein: gegen 13:50 Uhr fanden Helfer 16 Menschen nahe Punta Sa Fragata auf Formentera. Am Abend meldete die Guardia Civil dann zwei weitere Einsätze auf der kleinen Nachbarinsel: um 20:30 Uhr 17 Personen am Strand Migjorn, nur Minuten später – gegen 20:35 Uhr – weitere 18 Menschen südlich der Insel; bei dieser Aktion waren auch der Luftdienst und die Seenotrettung beteiligt.

Gegen 21:05 Uhr landeten erneut 12 Menschen an der Küste von Formentera (Es Cupinar). In der Nacht wurde ein Boot auf Ibiza auf der Umgehungsstraße bei San José gestoppt (03:30 Uhr) – an Bord acht Personen. Am Sonntagmorgen, um 07:34 Uhr, griffen Guardia Civil Santanyí und die örtliche Polizei ein und nahmen vier Menschen an der Cala Egos auf Mallorca in Empfang.

Wer war betroffen – Zahlen und Herkunft

Laut den Behörden handelte es sich größtenteils um Menschen mit nordafrikanischer Herkunft; in einem der Landungen waren auch Personen aus dem subsaharischen Raum. Die Gesamtzahl der Geretteten und Abgefangenen beläuft sich auf 75.

Die Einsatzkräfte – Guardia Civil, lokale Polizeistellen, der Marinedienst und die Seenotrettung – arbeiteten in enger Abstimmung. Mehrere Orte, besonders die Ostküste Mallorcas rund um Santanyí, waren mehrfach betroffen.

Was die Anwohner sagen

Am Hafen von Santanyí sprach ich mit einem Fischer, der am frühen Morgen noch sein Boot herrichtete. „Man sieht sie nachts, manchmal kaum 200 Meter vor der Küste. Wir rufen die Guardia Civil, mehr kann man nicht tun“, sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Solche Szenen sind diesen Sommer häufiger geworden; Nachbarn berichten von müden Menschen, Kleidungsstücken am Strand und schnellen, oft provisorischen Registrierungen durch die Behörden.

Was jetzt passiert

Die Geretteten werden medizinisch gesichtet, registriert und – je nach Situation – zunächst in Aufnahmeeinrichtungen gebracht. Die Delegation der Zentralregierung und lokale Polizeibehörden verfolgen die Lage weiter. Die Balearen erleben derzeit eine Phase mit vergleichsweise vielen Überfahrten – das ist Teil einer größeren Migrationsbewegung, die auch andere Regionen Spaniens trifft.

Es bleibt ein ernster, aber routinierter Einsatz für Helfer und Behörden. Für die Menschen, die an Land kamen, beginnt jetzt die offizielle Prozedur – und für viele Anwohner die Frage, wie die Inseln damit umgehen sollen, wenn die Ankünfte anhalten.